Bell in der ersten Jahreshälfte klar in die Gewinnzone zurückgekehrt

Bell in der ersten Jahreshälfte klar in die Gewinnzone zurückgekehrt
(Foto: Bell)

Basel – Bell hat im ersten Halbjahr wieder deutlich schwarze Zahlen geschrieben. Von der Coronapandemie war der Fleischverarbeiter unterschiedlich betroffen. Die Auswirkungen der Krise dürften aber auch im zweiten Halbjahr zu spüren sein.

Der Nettoumsatz der Gruppe betrug in der Periode von Januar bis Juni 2020 1,96 Milliarden Franken. Er lag bereinigt um Währungseinflüsse und Devestitionen um 59 Millionen oder 2,9 Prozent über dem Vorjahr. Den Umsatzverlust durch den Verkauf des Wurstwarengeschäfts in 2019 in Deutschland habe man also kompensieren können, heisst es in einer Mitteilung vom Donnerstag.

Durch die mehrwöchigen Lockdowns in den Ländern seien die Umsätze im Absatzkanal Food Service während Wochen stark zurückgegangen. Die eingeschränkte Mobilität habe zudem Einfluss auf das Einkaufs- und Essverhalten der Konsumenten gehabt. Davon sei vor allem der Geschäftsbereich Convenience mit seinen To-Go-Sortimenten und einem signifikanten Umsatzanteil im Bereich Food Service negativ betroffen gewesen.

Positiver Einfluss vom gestoppten Einkaufstourismus
Im Kerngeschäft mit Fleisch und Fleischwaren profitierte die Coop-Tochter hingegen von der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Hamsterkäufen und verzeichnete im Absatzmarkt Retail eine deutliche Steigerung, die den Rückgang im Food Service kompensieren konnte. Dies insbesondere im Heimmarkt Schweiz, wo zudem der Einkaufstourismus aufgrund der Grenzschliessungen unterbrochen gewesen war.

Der ausgewiesene EBIT liegt mit 59,4 Millionen Franken um 2,4 Prozent über dem bereinigten Vorjahresniveau. Das ausgewiesene Halbjahresergebnis beläuft sich auf 34,9 Millionen Franken und liegt um 44,5 Millionen über dem durch diverse Sonderfaktoren belasteten Vorjahreswert.

Mit den vorliegenden Zahlen hat Bell die Erwartungen von Analysten gemäss AWP-Konsens ausser beim Reingewinn klar übertroffen. Geschätzt wurde ein Umsatz von 1,94 Milliarden, ein EBITDA von 133,2 Millionen, ein EBIT von 53,6 Millionen und ein Gewinn von 35,4 Millionen Franken.

Corona-Auswirkungen auch im zweiten Halbjahr zu spüren
Mit Blick nach vorne geht das Bell-Management davon aus, dass die Auswirkungen der Pandemie sicherlich auch im zweiten Halbjahr 2020 zu spüren sein werden. Aufgrund dieser unsicheren Ausgangslage sei der Ausblick auf die zweite Jahreshälfte deshalb anspruchsvoll.

Bell geht davon aus, dass die teilweise Aufhebung der Corona-Massnahmen schrittweise zu einer weiteren Erholung der Umsätze im Absatzkanal Food Service führen wird. Besser sieht es im Bereich Retail aus. Hier rechnet das Management damit, dass sich die Umsätze wieder auf das Niveau wie vor der Pandemie zurückbewegen werden. Bell Schweiz sei dafür gut gerüstet.

Auch der Geschäftsbereich Convenience dürfte sich im zweiten Halbjahr erholen und deutliche Fortschritte erzielen. Und im internationalen Geschäft geht die Gruppe dank der Fokussierung auf hochwertigen Rohschinken und nachhaltige Geflügelprodukte sowie der Umsetzung von Effizienzsteigerungsmassnahmen von einer Fortsetzung der positiven Entwicklung aus. (awp/mc/ps)

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