Bossard mit mehr Umsatz und Gewinn

Bossard mit mehr Umsatz und Gewinn
Bossard-CEO David Dean. (Foto: Bossard)

Zug – Das Verbindungstechnik- und Logistikunternehmen Bossard hat im ersten Halbjahr 2016 Umsatz, Gewinn und Gewinnmarge gesteigert. Profitiert hat das als frühzyklisch geltende Unternehmen dabei vor allem von einer anziehenden Dynamik im Hauptmarkt Europa im zweiten Quartal. Im Ausblick zeigt sich das Unternehmen verhalten optimistisch und stellt eine positive Geschäftsentwicklung im zweiten Semester in Aussicht.

Der Umsatz wuchs dank positiver Währungseffekte um 2,1% auf 343,6 Mio CHF, in Lokalwährungen ergab sich ein knappes Plus 0,4%. Positiv wirkte insbesondere die anziehende Wachstumsdynamik im grössten Markt Europa im zweiten Quartal, wie Bossard bereits im Juli mitteilte. In Amerika wird nach einem Rückgang in den ersten sechs Monaten eine Verbesserung im zweiten Halbjahr erwartet.

Verbessertes Momentum in Europa
Im mit einem Anteil von 60% grössten Markt Europa stieg der Umsatz gegenüber der Vorjahresperiode um 4,4% auf 207,7 Mio CHF; in Lokalwährungen lag das Plus bei 2,3%. Überdurchschnittliche Zuwachsraten seien in wichtigen Märkten wie Deutschland, Frankreich und Dänemark zu verzeichnen gewesen. Die Nachfragedynamik habe sich in Europa im zweiten Quartal gar noch erhöht, wobei das Umsatzplus auf 3,4% in Lokalwährungen anzog. Ein positiver Trend sei zudem in der Schweiz zu beobachten gewesen.

Im Markt Amerika reduzierte sich hingegen der Umsatz leicht um 0,9% auf 86,4 Mio CHF (-4,5% in LW). Hier sei man einer «kontrastreichen Entwicklung bei zwei Grosskunden ausgesetzt» gewesen. Als wichtige US-Kunden von Bossard gelten der Landmaschinenbauer John Deere und der Elektroautobauer Tesla. Das Geschäft mit dem Elektrofahrzeughersteller zeichne sich durch beschleunigtes Wachstum aus, wobei sich die Nachfragedynamik in den letzten Wochen noch intensiviert habe, teilt Bossard nun am Dienstag mit. Auch für die zweite Jahreshälfte sei hier mit einem anhaltenden Aufwärtstrend zu rechnen.

In Asien wurde ein Umsatzrückgang um 1,4% auf 49,5 Mio verbucht. In Lokalwährung resultierte jedoch ein Plus von 1,6%. Schleppend sei die Nachfrageentwicklung in China verlaufen, dem grössten Absatzmarkt in Asien. Zusätzliche Einnahmen in anderen Ländern hätten dies indes mehr als kompensieren können.

Höhere Marge
Der EBIT wurde um 4,3% auf 39,4 Mio CHF gesteigert. Die EBIT-Marge erhöhte sich dabei um 30 Basispunkte auf 11,5%. Im Vorjahr sei diese Marge noch einem verstärkten Druck ausgesetzt gewesen, nun spiegle sich die rentabilitätsorientierte Strategie in diesem Wert wieder, heisst es weiter am Dienstag.

Im Ausblick auf das Gesamtjahr 2016 zeigt sich das Unternehmen «verhalten optimistisch» und rechnet mit einer «insgesamt positiven Geschäftsentwicklung im zweiten Semester». Die zurückhaltende Zuversicht gründe auf der seit dem zweiten Quartal anziehenden Wachstumsdynamik in Europa, aber auch auf den Perspektiven des US-Elektrofahrzeugherstellers.

Verhaltener Optimismus
«Wir rechnen mit einem Umsatz im Gesamtjahr im Bereich von 670 bis 680 Mio CHF», präzisierte CFO Stephan Zehnder gegenüber AWP später die Guidance. Er verwies darauf, dass das zweite Semester gemäss der üblichen Saisonalität etwas schwächer sei als das erste und dass die Prognose unter Vorbehalt sowohl einer stabilen konjunkturellen Entwicklung als auch Währungssituation gelte.

Die Aktie zeigt sich im Anschluss an die Zahlen mit einem Minus von knapp 3% schwach. Allerdings hat sie noch am vergangenen Donnerstag ein Zwischenhoch markiert, welches nur noch marginal unter dem absoluten Hoch vom April 2014 gelegen hatte. Insofern dürfte es sich bei der heutigen Schwäche um Gewinnmitnahmen handeln. Da Umsatz und Reingewinn bereits bekannt gewesen seien, habe die Publikation kaum Neuigkeitsgehalt geboten, hiess es am Markt dazu. Für die ZKB hat Bossard mit dem EBIT die Erwartungen genau erfüllt. (awp/mc/pg)

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