Bund schreibt Abstimmungsanalyse öffentlich aus

Bund schreibt Abstimmungsanalyse öffentlich aus
(© Christian Schwier - Fotolia.com)

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Bern – Die VOX-Analyse, an welcher sich der Bund seit 1987 finanziell beteiligt, wird spätestens Ende 2016 abgelöst. Am Montag hat die Bundeskanzlei den Auftrag ausgeschrieben, die Abstimmungsanalyse in den folgenden Jahren durchzuführen.

Diese soll es erlauben, Aussagen über Stimmverhalten, Stimmmotive, Teilnahme, Meinungsbildung und Bedeutung der Vorlage zu machen. Heute macht die «Forschungsgemeinschaft VOX-Analysen» diese Untersuchungen. Dafür erhebt das Forschungsinstitut gfs.bern die Daten, welche im Turnus von den politikwissenschaftlichen Instituten der Universitäten Zürich, Bern und Genf ausgewertet und interpretiert werden.

Bisher hat die Bundeskanzlei den Auftrag freihändig vergeben. 2013 erhielt die Forschungsgemeinschaft für die VOX-Analysen gut 410’000 CHF. Mitte 2014 beschloss der Bundesrat, die Abstimmungsanalysen öffentlich auszuschreiben. Gemäss den Ausschreibungsunterlagen soll der Auftrag ab Mitte 2016 ausgeführt werden. Bis zur Ablösung werden die Untersuchungen weiter von der Forschungsgemeinschaft durchgeführt.

Streit nach MEI-Abstimmung
Um die VOX-Analyse ist nach der Abstimmung über die Masseneinwanderungsinitiative (MEI) ein Streit entbrannt. Politologen zweifelten an der angeblich ausserordentlich tiefen Stimmbeteiligung der jungen Generation. So sollen nur 17 Prozent der Befragten unter 30 Jahren im vergangenen Februar abgestimmt haben. Die drei politikwissenschaftlichen Institute nahmen die Affäre zum Anlass, künftig eine neue Methodik anzuwenden.

Die VOX-Analyse ist nicht zu verwechseln mit den Trendumfragen vor den Abstimmungen. Diese wird von gfs.bern im Auftrag der SRG durchgeführt und bietet ebenfalls regelmässig Anlass für Kontroversen. (awp/mc/ps)

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