Charles Vögele-Aktien auf zwischenzeitlichem Allzeittief

Charles Vögele-Aktien auf zwischenzeitlichem Allzeittief

Zürich – Die Aktien von Charles Vögele sind am Donnerstag bei hohen Handelsvolumen auf ein neues zwischenzeitliches Allzeittief gefallen. Das Innerschweizer Modehaus kommt seit Jahren nicht aus den negativen Schlagzeilen heraus – aus den roten Zahlen auch nicht. Händler erwarten in den kommenden Tagen bedeutende Ankündigungen zur Zukunft des Unternehmens, in Handelskreisen wird über eine Kapitalerhöhung spekuliert.

Vögele Namen fielen bis um 12.25 Uhr um 16,9% auf 7,14 CHF. Bei 7 CHF wurde das Allzeittief markiert. Am Nachmittag erholten sich die Werte etwas. Am Schluss ging die Aktie mit einem Minus von 5,1% bei 8.15 CHF aus dem Handel. Bereits am Vortag hatten die Valoren um 5,7% nachgegeben.

Von 3 Mrd Franken runter auf knapp 63 Mio Franken
Das heute markierte Tagestief ist zugleich ein Allzeittief und entspricht einer Börsenkapitalisierung von knapp 62 Mio CHF. Im Jahr 2000 war Charles Vögele bei einem Aktienkurs von 350 CHF noch mehr als 3 Mrd CHF wert. Noch eine Zahl: Alleine im laufenden Jahr büssten Charles Vögele bis dato über 60% ein, während der am SPI gemessene Gesamtmarkt rund 16% über dem Schlussstand von 2012 steht.

Migros: «Kein Kommentar»
Viel wurde in Vergangenheit darüber spekuliert, ob der Grossaktionär Migros sich Charles Vögele einverleiben könnte. Der grösste Einzelaktionär hält knapp 25% der Aktien und wiederholt seit Jahren mantraartig, die Position sei als finanzielles Investment zu verstehen. «Kein Kommentar», hiess es auf der Pressestelle des Detailhandelsriesen zum Thema Charles Vögele. Weder zu möglichen Verkäufen, noch zu einer möglichen Beteiligungserhöhung auf dem gedrückten Niveau.

Ähnlich wortkarg gibt sich Charles Vögele: «Wir haben keine Erklärung, wieso der Aktienkurs in den letzten zwei Tagen gefallen ist. Zu Gerüchten und weiteren Spekulationen nehmen wir grundsätzlich keine Stellung», liess diese auf Anfrage ausrichten.

Grosser Aktionär gibt Anteile ab
«Irgend ein Grosser gibt gerade seine Anteile ab», hiess es derweil in Handelskreisen. Nicht mehr in Frage kommt der Investor Tito Tettamanti, der sich bereits Anfang Jahr von Charles Vögele verabschiedet hat. Es sei ein «schlechtes Investment» gewesen, sagte dieser den Medien. Vor Wochenfrist meldete zudem die UBS, ihre Beteiligung an Charles Vögele von 4,82% auf weniger als 3% gesenkt haben.

«Ich frage mich, ob sich der Kurs dem allfälligen Preis einer eventuellen Kapitalerhöhung annähert», spekulierten derweil Händler. Mit dem anhaltend fallenden Kurs hätten zudem die kreditgebenden Banken zunehmend Grund zur Nervosität, hiess es weiter. Einblicke in die Bücher gewährt der Konzern erst bei der Präsentation der Halbjahreszahlen am 20. August. (awp/mc/pg)

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