Cicor schreibt 2019 bei leicht höherem Umsatz weniger Gewinn

Cicor schreibt 2019 bei leicht höherem Umsatz weniger Gewinn
Cicor-CEO Alexander Hagemann. (Foto: Cicor)

Boudry – Die Industriegruppe Cicor hat im Geschäftsjahr 2019 den Umsatz leicht gesteigert. Trotz eines Rückgangs des Gewinns wird die Dividende erhöht, es ist die dritte Ausschüttung in Folge. Im Ausblick verweist das Unternehmen auf den unerwartet starken Einfluss auf die Lieferketten durch das Coronavirus.

Das in den Bereichen Leiterplatten, Mikroelektronik und EMS (Electronic Manufacturing Services) tätige Unternehmen hat den Umsatz um 2,3 Prozent auf 253,9 Millionen Franken gesteigert, wie es am Donnerstag mitteilte. Getragen von Vorzieheffekten aufgrund der Komponentenknappheit 2018 und dem rekordhohen Auftragsbestand zu Jahresbeginn habe der Umsatz im ersten Halbjahr sehr stark zugelegt. Daraufhin sei eine konjunkturbedingte Abschwächung im zweiten Semester gefolgt.

Die grössere Division EMS legte umsatzmässig um 4,1 Prozent zu, während die kleinere Division Advanced Microelectronics and Substrates (AMS) ein Minus von 2,6 Prozent auswies. Damit steuert die Division AMS weiterhin rund einen Viertel zum Umsatz von Cicor bei.

Wegen der erwähnten Vorzieheffekte nahm der Bestellungseingang deutlich auf noch 208,9 Millionen Franken ab. Auch bereinigt um diese Effekte ergab sich mit -11,2 Prozent ein zweistelliges Minus.

Höhere Dividende dank starkem Cashflow
Der operative Gewinn (EBIT) reduzierte sich um 2,0 Prozent auf 14,9 Millionen Franken und die entsprechende Marge lag 20 Basispunkte tiefer auf 5,9 Prozent. Der Reingewinn fiel um knapp 13 Prozent auf 8,4 Millionen Franken zurück. Die Schätzungen von Analysten wurden damit zumindest teilweise erreicht.

Trotz des leichten Rückschlags auf der Gewinnstufe soll die Dividende um 50 Rappen auf 1,50 Franken je Aktie erhöht werden. Die steuerfreie Ausschüttung setzt sich zusammen aus einer regulären Dividende von 1,00 Franken sowie 50 Rappen aufgrund des hohen freien Cashflows.

Mit Blick auf das laufende Jahr zeigt sich das Unternehmen vorsichtig. Grosse neu anlaufende Projekte sowie Aufholeffekte aufgrund der Situation in China liessen zwar ein deutliches Wachstum in der zweiten Jahreshälfte 2020 erwarten, dennoch sei im Gesamtjahr mit einem etwas niedrigeren Nettoumsatz zu rechnen.

Coronavirus beeinträchtigt Lieferkette
Die Beeinträchtigung der Lieferketten aufgrund der Coronavirus-Pandemie sei deutlich stärker als bisher angenommen. Zwar hätten viele Unternehmen in China den Betrieb Mitte Februar wieder aufgenommen, dies jedoch mit signifikant reduzierter Kapazität. Insbesondere die fehlende Verfügbarkeit von Leiterplatten, die inzwischen überwiegend in China produziert würden, führe zu Produktionsausfällen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Auch die Transportmöglichkeiten seien von der Pandemie stark betroffen.

Das langfristige Ziel für die EBIT-Marge liegt im Bereich von 6 bis 8 Prozent und wurde erneut bestätigt. Eine genaue Guidance für die operative Marge im Jahr 2020 zu prognostizieren sei indes aufgrund der aktuellen Situation in China und den möglichen Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft nicht möglich. Es sei aber davon auszugehen, dass die Corona-Pandemie Auswirkungen auf die Ergebnisse 2020 haben werde. (awp/mc/ps)

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