Conzzeta im 1. Quartal mit deutlich tieferem Umsatz

Conzzeta im 1. Quartal mit deutlich tieferem Umsatz
Conzzeta-CEO Michael Willome. (Foto: Conzzeta)

Zürich – Der Mischkonzern Conzzeta hat im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2020 gegenüber dem Vorjahr einen deutlichen Umsatzeinbruch erlitten. Dafür waren in erster Linie Corona-bedingte Werkstilllegungen und in der Sparte Mammut die Schliessung der Läden als Hauptabsatzkanal verantwortlich.

Der Umsatz schrumpfte im Startquartal um rund einen Viertel auf 298,4 Millionen Franken, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Bereinigt um Währungs- und Konsolidierungseinflüsse ergab sich organisch noch immer ein zweistelliges Minus von 14,5 Prozent.

Störungen in Produktions- und Absatzkanälen
Der Umsatzrückgang in diesem Umfang ist keine Überraschung, nachdem Conzzeta bereits vor rund einem Monat mit den Jahreszahlen hat wissen lassen, dass die Umsätze in den derzeit noch drei verbleibenden Sparten in den ersten beiden Monaten des laufenden Jahres um etwa 10 bis 15 Prozent unter dem Vorjahresniveau lagen.

Als wesentliche Ursache für die in allen Regionen rückläufige Geschäftsentwicklung bezeichnet das Unternehmen Störungen in den Produktions- und Absatzkanälen aufgrund der globalen Coronavirus-Pandemie. So sei es in den Sparten Blechbearbeitung und Chemische Spezialitäten unter anderem zu Werkschliessungen in China, Italien, Frankreich und den USA gekommen. Und im Segment Outdoor mit der Marke Mammut sei mit der Schliessung der Läden der wichtigste Vertriebskanal weggebrochen.

Das traditionsreiche Zürcher Unternehmen hatte Anfang Dezember eine strategische Kehrtwende gemacht und beschlossen, sein Dasein als Mischkonzern aufzugeben. Bis auf die Blechbearbeitungssparte Bystronic wurden alle Sparten zum Verkauf gestellt.

Käufer für FoamPartner und Mammut gesucht
Der Verkauf des Geschäfts mit grafischen Beschichtungen unter der Marke Schmid Rhyner wurde bereits per Ende Februar vollzogen; diese Devestition bringt im ersten Semester einen einmaligen Veräusserungsgewinn von 45 Millionen Franken, wie nun mitgeteilt wird. Käufer sucht Conzzeta noch für das Schaumstoffgeschäft (FoamPartner) sowie für die Outdoor-Sparte mit der Marke Mammut.

Auftragseingang bei Bystronic bricht ein
Der Fokus soll also künftig gänzlich auf die grösste Sparte Bystronic gelegt werden. Diese setzte im ersten Quartal mit 173,8 Millionen Franken gut 16 Prozent weniger um als in der Vorjahresperiode. Organisch lag das Minus bei knapp 13 Prozent. Der Auftragseingang reduzierte sich dabei um beinahe 20 Prozent auf 169,7 Millionen. Neue Ziele für Bystronic gibt es noch nicht; diese sind derzeit in Arbeit und sollen voraussichtlich im Herbst vorgestellt werden.

Mit Blick auf das Coronavirus heisst es, dass von den weltweiten Bemühungen zur Eindämmung der Pandemie die Mehrheit der Kundinnen und Kunden sowie der Mitarbeitenden direkt betroffen sei. Man habe aber Massnahmen eingeleitet, um die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen auch unter Einbezug der bereit gestellten Stützungsmechanismen abzufedern. Conzzeta streicht unter anderem die Erweiterung der digitalen Dienstleistungen und Lösungsangebote hervor.

Mit umfangreichen liquiden Mitteln und einer hohen Eigenkapitalquote sieht sich das Unternehmen aber gut positioniert, wichtige Initiativen umzusetzen sowie rasch und flexibel auf die weitere Entwicklung zu reagieren.

2020 ein Übergangsjahr
Zum Ausblick auf das Gesamtjahr werden keine neuen Angaben gemacht. Im März beurteilte Conzzeta das Marktumfeld zurückhaltend. Wegen des laufenden Umbaus des Konzerns werde 2020 ein Übergangsjahr, wobei sich der Zeitpunkt des Verkaufs der beiden Sparten Outdoor und Chemische Spezialitäten weisen werde, hiess es damals.

In der aktuellen Situation mit dem Coronavirus sei zudem eine konkrete Aussage zum finanziellen Ausblick für das laufende Jahr nicht möglich. Bystronic sollte aber in der Lage sein, die relevante Marktentwicklung zu übertreffen, lautet die Vorgabe. (awp/mc/pg)

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