Coop verzeichnet 2019 breit abgestütztes Wachstum und mehr Gewinn

Coop verzeichnet 2019 breit abgestütztes Wachstum und mehr Gewinn
Joos Sutter, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Coop-Gruppe. (Foto: Coop)

Muttenz – Coop lief es im vergangenen Jahr gut. Obwohl die Zeiten im Detailhandel nicht einfach sind, vermeldet der Grossverteiler aus fast allen Geschäftsbereichen steigende Umsätze und insgesamt einen höheren Gewinn.

Mit 531 Millionen Franken ist 2019 der Gewinn der Coop-Gruppe 12 Prozent höher ausgefallen als noch im Jahr davor. Das hat unterschiedliche Gründe: Einerseits hatte 2018 die Einstellung der Onlineplattform Siroop das Ergebnis der Coop-Gruppe belastet. Anderseits begünstigten Steuereffekte letztes Jahr das Ergebnis – ohne diese wäre der Gewinnzuwachs nicht ganz so markant ausgefallen, wie es nun der Fall war, wie Coop-Chef Joos Sutter am Dienstag an der Bilanzmedienkonferenz ausführte.

Allerdings hat Coop sich auch operationell gut entwickelt: Der Betriebsgewinn (EBIT) stieg im Vergleich zum Vorjahr um 1,3 Prozent auf 782 Millionen Franken. Der Gesamtumsatz der Coop-Gruppe stagnierte derweil bei 30,7 Milliarden Franken, wie bereits Anfang Januar bekannt wurde. Zurückzuführen ist die Stagnation allerdings hauptsächlich auf den Wechselkurseffekt.

Rund ein Drittel des Umsatzes macht Coop nämlich im Grosshandelsgeschäft ausserhalb der Schweiz, namentlich in Deutschland, Frankreich und Österreich, aber auch in Osteuropa und Russland. Die Transgourmet-Gruppe, in welcher dieses Geschäft zusammengefasst ist, hat 2019 in Landeswährungen gerechnet sogar ein Wachstum von 3,7 Prozent verzeichnet.

Ausgewiesener Umsatz verdeckt tatsächliches Wachstum
In der Jahresrechnung von Coop sieht man dieses Wachstum allerdings nicht auf den ersten Blick. Laut Sutter sind durch den schwachen Euro bei der gesamten Coop-Gruppe in Franken gerechnet nämlich 380 Millionen Franken Umsatz weggefallen. Da der gleiche Effekt allerdings genau so auch bei den Kosten auftritt, habe der Wechselkurseffekt für Coop «keinen wesentlichen Einfluss auf das Ergebnis», so der Coop-Chef.

Dennoch: Die ausgewiesene Umsatzentwicklung verdeckt das tatsächliche Wachstum des Unternehmens. Denn insbesondere im Kerngeschäft, dem Detailhandel in der Schweiz, agiert Coop in einem tendenziell stagnierenden Markt. «Wir befinden uns in einem klassischen Verdrängungskampf», so Joos Sutter. Und darin hat sich Coop gut geschlagen.

Im Total hat Coop im Schweizer Detailhandel den Umsatz um 1,4 Prozent auf 18,0 Milliarden steigern können. Neben dem klassischen Supermarktgeschäft haben abgesehen von wenigen Ausnahmen alle Geschäftsfelder von Coop in der Schweiz ein Wachstum verzeichnet. Selbst in schwierigen Märkten wie dem Möbelmarkt verzeichnete Coop ein Umsatzplus. Besonders hervorgestrichen hat Joos Sutter an der Bilanzmedienkonferenz zudem die Umsatzentwicklung von Coop City.

Obwohl Warenhäuser in bestimmten Kreisen fast schon totgesagt werden, weist Coop für seine Warenhäuser ein Umsatzplus von 0,4 Prozent aus. Dies allerdings nur, wenn die Zahlen um die durch Umbauarbeiten in zwei wichtigen Filialen weggefallenen Verkäufe bereinigt werden. Coop-Chef Sutter glaubt dennoch stark an eine Zukunft von Coop City. «Wir hegen absolut keine Pläne, hier auszusteigen», sagte er. Coop habe den Vorteil, dass durch die integrierten Lebensmittelabteilungen die Warenhäuser gute Kundenfrequenzen hätten.

Bio- und Billigprodukte als Umsatztreiber
In der Supermärkten, wo Coop ein Wachstum von 0,4 Prozent ausweist, erwiesen sich einmal mehr Produkte mit einem Bio- oder Nachhaltigkeitslabel als Umsatztreiber. Mittlerweile macht Coop 1,8 Milliarden Franken Umsatz mit Bio-Produkten. Vor zwanzig Jahren lag dieser Wert bei gerade einmal 300 Millionen Franken. Dem ursprünglich gesetzten Ziel, bis 2025 2 Milliarden Franken Bio-Umsatz zu haben, rückt Coop so immer näher. «Wir werden das Ziel definitiv früher erreichen als geplant», sagte Coop-Marketing-Chef Philipp Wyss am Dienstag.

Am Ausbauen ist Coop aber auch das Billigsortiment. Das Prix-Garantie-Sortiment, das ursprünglich als Antwort auf den Markteintritt der deutschen Discounter Aldi und Lidl lanciert wurde, wird seit letzten Jahr neu ausgerichtet, nachdem die Jahre davor die Umsatzzahlen mit der Billiglinie kontinuierlich zurückgegangen waren.

Weil die Kunden nicht nur günstige Produkte wollten, sondern auch einen Qualitätsanspruch stellten, werden die Verpackungen nun neu gestaltet und das Sortiment neu ausgerichtet. So gibt es mittlerweile Prix-Garantie-Produkte mit einem Nachhaltigkeitslabel, und bis Ende Jahr soll die Billiglinie 1000 Artikel – mehr als doppelt so viele wie zuvor – umfassen. Wie Marketing-Chef Wyss ausführte, zeitigt der Relaunch bereits Erfolg: die Umsätze mit den Billigprodukten ist letztes Jahr bereits wieder deutlich gestiegen. (awp/mc/ps)

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