Die Hälfte der befragten Analysten erwartet stabilen Frankenkurs.
Zürich – Die Erwartungshaltung von Ökonomen und Analysten für den weiteren Verlauf der Schweizer Konjunktur in den kommenden sechs Monaten hat sich im April deutlich aufgehellt. Der von der Credit Suisse (CS) und dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) berechnete Indikator erreichte im Berichtsmonat einen Wert von +8,8 Punkten nach -13,5 im Vormonat, wie die Grossbank mitteilte.
Damit ist der Index erstmals seit August letzten Jahres wieder im positiven Bereich. Der Anteil derjenigen Experten, die über die kommenden sechs Monate eine Verbesserung der Konjunkturdynamik von den gegenwärtigen Niveaus prognostizieren, stieg um fast 10 Prozentpunkte auf 20,6%. Nur noch 11,8% gingen im April von einer Abschwächung der Konjunkturdynamik aus. Weiterhin erwartet eine überwiegende Mehrheit von 67,6% eine gleichbleibende Konjunkturdynamik. Der Credit Suisse ZEW Indikator ergibt sich aus dem Saldo der Antworten «Verbessern» und «Verschlechtern» (20,6 minus 11,8 ergibt +8,8). Im April schätzen 61,8% (-5,8 Prozentpunkte) der Umfrageteilnehmer die Konjunkturlage als «gut» ein. 38,2% erachten das aktuelle Umfeld als «normal» und weiterhin hält es keiner der Befragten für «schlecht».
Drei von vier Experten erwarten Inflationsanstieg
Die Erwartungen hinsichtlich der künftigen Inflationsentwicklung sind der Umfrage zufolge im April weiter gestiegen. Der Anteil der Befragten, die auf 6-Monats-Sicht einen Inflationsanstieg erwarten, stieg um 11,6 Prozentpunkte auf 76,5%. Dass sich die Inflation im Vergleich zu den derzeit aussergewöhnlich tiefen Niveaus weiter reduzieren wird, erwarten noch 2,9% der Experten. Insgesamt stieg der Saldo der Inflationserwartungen weiter an und erreichte nach 64,9 Punkten im Vormonat nun 73,6 Punkte. Auch das Bild der Zinserwartungen hat sich weiter erhöht. Der Anteil der Finanzmarktexperten, die in den kommenden sechs Monaten einen Zinsanstieg erwarten, stieg um 11,8 Prozentpunkte auf 79,4% und lediglich noch 17,7% glauben, dass das kurzfristige Zinsumfeld über diesen Zeithorizont unverändert bleiben wird. Der Saldo des entsprechenden Indikators steht damit bei 76,5 Punkten.
Hälfte der Analysten geht von stabilem Wechselkurs aus
Die Erwartungen für den EUR/CHF-Wechselkurs sind fast unverändert. Genau die Hälfte der Experten erwartet einen stabilen Wechselkurs. Die Erwartungen einer Frankenaufwertung (+4,1 Prozentpunkte) erhöhten sich dank sinkender Erwartungen für einen gleichbleibenden Wechselkurs (-4,1 Prozentpunkte), sodass unter dem Strich ein Anstieg des entsprechenden Saldos um 4,1 Prozentpunkte auf -14,8 Punkte resultierte. Die Umfrage wurde zwischen dem 5. und 11. April 2011 durchgeführt, 74 Analysten beteiligten sich daran. (awp/mc/ps)
