Die Deutschschweizer zieht es aufs Land

Die Deutschschweizer zieht es aufs Land
(Foto: Andy Dean - Fotolia.com)

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Zürich – In der Deutschschweiz findet eine regelrechte Flucht aufs Land statt, die Tessiner kaufen am liebsten Wohnungen in Lugano. Den Westschweizern wiederum ist es egal, wo sich das Traumobjekt befindet, solange der Preis stimmt. Diese und weitere interessante Insights liefert eine Auswertung aller auf homegate.ch zum Verkauf stehenden Eigentumswohnungen seit 2013.*

Generell gilt: Je grösser und teurer eine Eigentumswohnung, desto länger ist sie auf dem Markt. Doch auch Lage und Ausstattung spielen eine Rolle – und hier gibt es markante sprachregionale Unterschiede. Gemeinsam ist den Schweizern lediglich, dass sie alle von einer Eigentumswohnung mit Lift und Parkplatz träumen. Ansonsten überwiegen die Unterschiede. So möchten Deutschschweizer möglichst mobil sein; Eigentumswohnungen mit guten ÖV-Verbindungen oder in kurzer Distanz zur Autobahn sind besonders gefragt. Klar: Jüngere Objekte sind beliebter, und wenn die Wohnung zudem über eine atemberaubende Sicht verfügt, umso besser. Die Romands hingegen vermögen kürzere ÖV-Reisezeiten nicht zu überzeugen, der bequeme Zugang zur nächsten Autobahnzufahrt ist ihnen wesentlich wichtiger. Zwar bevorzugen sie Wohnungen in und um die beiden Städte Lausanne und Genf, doch ausschlaggebend ist primär der Preis. Die Tessiner wiederum möchten vor allem in Lugano wohnen – oder in unmittelbarer Nähe. Kürzere Reisezeiten mit dem ÖV oder dem eigenen Auto nach Lugano beschleunigen dementsprechend den Verkauf.

Nachfrage nach kleinen Wohnungen übersteigt Angebot
Mit 47 Prozent weist fast jede zweite zum Verkauf stehende Eigentumswohnung vier Zimmer auf. Und die Vierzimmerwohnungen sind durchaus gefragt: Trotz des grossen Angebots finden sie rasch einen Käufer. Lediglich im Tessin liegt der Wert an Vierzimmerwohnungen mit 39 Prozent tiefer – der Anteil an Zwei- und Dreizimmerwohnungen ist hier deutlich höher als in der restlichen Schweiz. In der Westschweiz wiederum gibt es mit 8 Prozent überdurchschnittlich viele Fünfzimmerwohnungen – und die sind auch am schnellsten verkauft. Ganz anders sieht es in der Deutschschweiz aus, wo die Einzimmerwohnungen am beliebtesten und deshalb Mangelware sind. Der Trend hin zu Studios zeigt sich auch in den grossen Städten wie Zürich, Basel, Lausanne und Genf, wo die seltenen Einzimmerwohnungen ebenfalls auf reges Interesse stossen. „Die Nachfrage nach vergleichsweise günstigen Singlewohnungen übersteigt das Angebot deutlich. Das lässt sich nicht zuletzt mit dem demographischen Wandel erklären“, sagt Daniel Bruckhoff, Mediensprecher von homegate.ch.

Schlieren als Hotspot
Wer mit dem Gedanken spielt, eine Eigentumswohnung an einem ganz spezifischen Ort zu kaufen, sucht diese in der Deutschschweiz primär in vorstädtischen und dörflichen Wohngebieten um Zürich und Baden. Eine Analyse der Suchabonnemente zeigt, dass Eigentumswohnungen in Ennetbaden, Fislisbach, Obersiggenthal, Russikon, Langnau am Albis sowie Oetwil am See und Kloten speziell gefragt sind. In Fislisbach und Oetwil am See finden die ausgeschriebenen Wohnungen ausgesprochen schnell einen Käufer. Anders ist die Situation in Schlieren. Zwar stösst kein Ort bei den Deutschschweizern auf derart grosses Interesse, trotzdem dauert es überdurchschnittlich lange, bis ein Käufer gefunden ist. Dies kann als Indiz dafür gewertet werden, dass die ausgeschriebene Eigentumswohnung oft nicht den Erwartungen der Interessenten entspricht. (homegate.ch/mc/ps)

* Untersucht wurden rund 109‘300 Eigentumswohnungen, die seit 2013 bei homegate.ch zum Verkauf ausgeschrieben wurden. Der Anteil zum Verkauf stehender Eigentumswohnungen ist dabei in der Westschweiz und im Tessin überproportional hoch. Alleine aus dem Kanton Tessin stammen 13 Prozent aller Inserate, obwohl nur 5 Prozent der Bevölkerung in der italienischen Schweiz Zuhause sind.

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