Dufry gewinnt an Schwung

Dufry gewinnt an Schwung
Dufry-CEO Julian Diaz. (Foto: Dufry)

Basel – Dufry steigert im ersten Semester den Umsatz und beschleunigt im zweiten Quartal das Wachstum. Für das Gesamtjahr gibt sich der Reis-Duty-Free-Spezialist nun weiter zuversichtlich.

Der Umsatz stieg nach sechs Monaten um 2,0 Prozent auf 4,18 Milliarden Franken. Organisch lag das Wachstum bei 2,2 Prozent. Damit nahm Dufry weiter an Fahrt auf. Denn im zweiten Quartal beschleunigte sich das organische Wachstum auf 2,3 Prozent, nach 2,0 im ersten und 1,8 Prozent im Schlussquartal 2018.

«Unser bisheriger Leistungsausweis in diesem Jahr ist ermutigend und zeigt, dass unser Geschäft an Schwung gewinnt», meinte denn auch Dufry-Chef Julián Díaz.

Weiterhin hoher Verlust
Weiterhin erzielten die Basler aber einen hohen Verlust. Allerdings ist der Vergleich mit dem Vorjahr auf Gewinnebene nur bedingt aussagekräftig, da seit diesem Jahr neu der Rechnungslegungs-Standard IFRS 16 gilt.

Der um Amortisationen im Zusammenhang mit Akquisitionen bereinigte EBIT lag bei 237,0 Millionen nach 297,2 Millionen Franken im Vorjahr. Und unter dem Strich resultierte ein Verlust von 116,8 Millionen nach einem Fehlbetrag von 9,6 Millionen im ersten Semester 2018.

«Anzeichen der Besserung in Lateinamerika»
Nach Regionen habe sich weiterhin Asien-Pazifik besonders gut entwickelt, genauso der Nahe Osten, teilte Dufry weiter mit. Treiber seien hier neue Konzessionen gewesen. Zudem zeigte die grösste Region Europa und Afrika wieder eine Beschleunigung. Profitiert habe die Region dabei von einer deutlichen Erholung in Spanien. Dort hatte Dufry zuletzt noch mit Strukturprobleme zu kämpfen

Und auch in Nordamerika wuchs Dufry. Gebremst wurde das organische Wachstum allerdings weiterhin durch Lateinamerika, wo Dufry seit längerem unter der Abschwächung lokaler Währungen gegenüber dem US-Dollar leidet. So hätte der Reise-Detailhändler im ersten Semester ohne die Region ein organisches Wachstum von 5,4 Prozent erzielt.

«Noch immer sind die Bedingungen in Südamerika herausfordernd», meinte CEO Díaz nun dazu. Sowohl in Brasilien als auch Argentinien gebe es aber im Juni und Juli bereits Anzeichen für eine Erholung. Gerade in diesen beiden Ländern litt Dufry zuletzt stark unter der Abschwächung der lokalen Währungen gegenüber dem US-Dollar. Zudem bleibe die Entwicklung in Zentralamerika mit Mexiko und der Karibik weiterhin positiv, so Díaz weiter.

«Verbesserungen sind ermutigend»
Allgemein blickt Dufry positiv in die Zukunft. «In allen Divisionen hat sich die Situation verbessert», so der Dufry-CEO weiter. Dies sei ermutigend. Und in den ersten drei Wochen im Juli habe sich nun das organische Wachstum weiter beschleunigt auf rund 3 Prozent.

Im laufenden Jahr will Dufry denn auch weiterhin das Wachstum vorantreiben und die Effizienz steigern. Zudem soll die Implementierung der Digital-Strategie beschleunigt werden. Konkrete Angaben zum laufenden Jahr wurden aber wie üblich nicht gemacht. Auf mittlere Frist will Dufry aber weiterhin organisch 3 bis 4 Prozent pro Jahr wachsen und dabei einen Equity-Free-Cash-Flow von 350 bis 400 Millionen Franken erzielen.

Negative Reaktion an der Börse
An der Börse fanden die Zahlen wenig Gefallen. Die Aktien des Basler Unternehmens schlossen 2,0 Prozent tiefer.

In Analystenkreisen wurde die Wachstumsbeschleunigung denn auch relativiert. So verwiesen einige Experten darauf, dass Dufry im zweiten Jahresviertel von der tiefen Vergleichsbasis aus dem Vorjahr und den späten Ostern profitiert habe. Der Blick nach vorne fällt in Analystenkreisen zudem nur verhalten positiv aus. Als ermutigend wird indes die bisherige Wachstumsbeschleunigung im Juli bezeichnet. (awp/mc/ps)

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