Einkommenssteuern stagnieren weltweit

Einkommenssteuern stagnieren weltweit

Bern – Trotz angekündigter Rekorddefizite und der Angst vor dem wirtschaftlichen Einbruch stagnieren 2011 die Spitzensteuersätze für natürliche Personen weltweit. Die Schweiz belegt im Europa-Ranking der tiefsten Steuersätze Rang 12.

Angeführt wird diese Liste – wie schon in den Vorjahren – von osteuropäischen Ländern. Platz eins belegt Bulgarien mit einem Maximalsteuersatz von 10%, Platz zwei Russland (12%) und Platz drei Serbien und die Tschechische Republik (je 15%) gefolgt von Rumänien und Ungarn (je 16%).

Steuerstudie des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsinstituts KPMG
Dies geht aus der vierten Steuerstudie des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsinstituts KPMG vom Mittwoch hervor. Die Studie ist eine internationale Umfrage zu Steuer- und Sozialversicherungsansätzen und vergleicht 96 Länder weltweit.

Auf Rang 12
Die Schweiz liegt mit einem Höchststeuersatz von 40% in Europa auf Rang 12. Wird allerdings der Mittelwert aller Kantonshauptorte errechnet, kommt die Schweiz auf einen maximalen Steuersatz von 33,86%. Damit belegt sie gemäss KPMG Rang 11. Innerhalb der Schweiz führt Zug das Feld an mit einem Höchststeuersatz von 22,86%, gefolgt von Schwyz (23%) und Obwalden mit 24,12%). Mit einem Spitzensteuersatz von 44,75% bildet der Kanton Genf das Schweizer Schlusslicht. Genf befinde sich damit «in bester europäischer Gesellschaft», schreibt KPMG, denn es liege zwischen Italien und Spanien, Griechenland sowie Deutschland.

Unsichere Zeiten
Bis 2009 sanken die maximalen Einkommenssteuersätze weltweit kontinuierlich. Im vergangenen Jahr zeichnete sich eine Trendwende mit steigenden Spitzensteuersätzen ab. Im laufenden Jahr stagnieren die Spitzensteuersätze nun – und dies trotz Rezessionsängsten und Rekorddefiziten. Einzig Spanien hat gemäss KPMG hat eine Steuerklasse für Personen mit höherem Einkommen eingeführt: Wer mehr als 175’000 Euro verdient muss neu maximal 45 statt wie bisher 43% davon dem Staat abliefern. Auch Portugal und Irland haben ihre Steuersätze leicht erhöht.

Flat-Tax-Initiativen in zahlreichen Ländern
Die tiefen Steuersätze in Osteuropa erklärt KPMG mit den Flat-Tax-Initiativen in zahlreichen Ländern. Ungarn hat mit der Einführung eines Flat-Tax-Systems den Durchschnitt in die Tiefe gezogen: Die Regierung halbierte die Einkommenssteuern von 32 auf 16%. (awp/mc/gh)

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