Emmi steigert Umsatz dank Übernahme und Wachstum in Amerika stark

Luzern – Die Milchverarbeiterin Emmi ist im ersten Halbjahr stark gewachsen. Hauptgründe waren die Übernahme eines Dessert-Geschäfts in Frankreich und das Wachstum der Division Amerika. Trotz US-Zöllen erhöht Emmi seine Jahresprognose zum weiteren Wachstum.
Der Umsatz der Emmi-Gruppe stieg im ersten Halbjahr 2025 um satte 12,7 Prozent auf 2,27 Milliarden Franken, wie Emmi am Mittwoch mitteilte. Laut dem Unternehmen trugen dazu sowohl ein organisches Wachstum von 4,4 Prozent als auch die Übernahme der französischen Mademoiselle-Desserts-Gruppe mit 11,8 Prozent bei. Belastet wurde die Entwicklung hingegen durch negative Währungseffekte im Umfang von 3,5 Prozent, da der starke Franken die Auslandserträge schmälerte.
Zolleinfluss noch unklar
Besonders stark wuchs die Division Americas, wo die Umsätze organisch um 8,3 Prozent zulegten. In Brasilien, Chile und Mexiko profitierte Emmi von einer steigenden Nachfrage, während das Geschäft mit Schweizer Käseexporten unter neuen US-Zöllen und Wechselkursbelastungen litt. Da 85 Prozent der Emmi-Produkte in den USA lokal hergestellt werden, blieb der Einfluss der Zölle bisher begrenzt. Wie stark sich die Preiserhöhungen in den USA auf die Nachfrage auswirkt, kann Emmi erst im zweiten Halbjahr sagen.
In Europa legte der Umsatz durch die Integration von Mademoiselle Desserts deutlich zu, das organische Wachstum betrug 2,2 Prozent. Im Heimmarkt Schweiz stiegen die Erlöse um 0,9 Prozent.
Marge gibt nach
Das Betriebsergebnis auf Stufe EBIT stieg auf 145,4 von 140,3 Millionen Franken, wobei die Marge auf 6,4 von 7,0 Prozent sank. Der Reingewinn sank trotz höherem Umsatz auf 97,2 Millionen Franken, nach 104,4 Millionen im Vorjahr. Grund dafür waren höhere Abschreibungen und deutlich gestiegene Finanzierungskosten infolge der Akquisition.
Analysten hatten mit leicht besseren Gewinnzahlen gerechnet, dafür wurden sie bei Umsatz und Wachstum positiv überrascht.
Für das Gesamtjahr hebt Emmi die Prognose für das organische Umsatzwachstum leicht auf 2 bis 3 Prozent an. Beim EBIT bleibt die Gruppe mit 330 bis 350 Millionen Franken bei ihren bisherigen Erwartungen, ebenso bei der Reingewinnmarge von 4,8 bis 5,3 Prozent. Das Unternehmen rechnet weiterhin mit Druck durch Währungsschwankungen, protektionistische Tendenzen und eine schwache Konsumstimmung, sieht sich aber dank Innovationskraft und globaler Präsenz gut aufgestellt. (awp/mc/pg)