Energiedienst Holding weiter unter Marktdruck

Energiedienst Holding weiter unter Marktdruck

Martin Steiger, CEO Energiedienst Holding AG (Foto: EDH)

Laufenburg – Die Ertragslage der Energiedienst Holding AG lag im Geschäftsjahr 2014 wie erwartet unter der des Vorjahres. Der regionale Energieversorger konnte den Betriebsertrag leicht von 1.082 Mio. Euro im Vorjahr auf 1.086 Mio. steigern. Das betriebliche Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) nahm jedoch um rund 22 Mio. Euro auf 69,5 Mio. Euro ab. Der Jahresgewinn sank von 79 Mio. Euro im Jahr 2013 auf 56 Mio. Euro. Der Stromabsatz lag mit insgesamt rund 11 Mrd. Kilowattstunden (kWh) leicht unter dem Vorjahr, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilt.

Stabilisierend auf den Geschäftsgang wirkte sich die durchschnittliche Produktion der Wasserkraftwerke aus. Sie konnte allerdings die reduzierte Marge durch stark gesunkene Grosshandelspreise sowie die Wertberichtigung auf Langfristverträge nicht kompensieren.

Der Free Cash Flow nahm durch das niedrigere EBIT von 78 Mio. Euro im Vorjahr auf 75 Mio. Euro ab. Die liquiden Mittel stiegen von 150 Mio. Euro auf 193 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote vor Gewinnausschüttung ist mit 54 Prozent stabil.

«Der Weg ist nach wie vor steinig. Der Energiemarkt ist anspruchsvoll und die Marktgegebenheiten ändern sich schnell», sagt Martin Steiger, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Energiedienst Holding AG. «Wir sehen aber auch deutlich, dass der Markt den Entscheidungen der Politik und ihren regulierenden Eingriffen folgt. Deshalb überarbeiten wir, wie auch viele andere Energieversorger, unsere Strategie und unsere Geschäftsmodelle. Mit unserer im letzten Jahr bestärkten Regionalstrategie kommen wir voran. Sie zeigt erste Wirkung und die ersten Themen fangen an, sich zu entwickeln. So konnten wir zum Beispiel im Privat- und Gewerbekundenbereich einen Zuwachs von über 8.000 Kunden verzeichnen. Es gilt, da am Ball zu bleiben.»

Weniger Strom abgesetzt
Die Energiedienst-Gruppe verkaufte 2014 insgesamt 10.838 Mio. kWh Strom. Sie liegt damit leicht unter dem Vorjahr (11.065 Mio. kWh). Der Gasabsatz befindet sich weiter im Aufbau und wuchs um beinahe 50 Prozent auf 149 Mio. kWh (Vorjahr: 101 Mio. kWh).

Die eigenen und teileigenen Wasserkraftwerke erzeugten im vergangenen Jahr 3.008 Mio. kWh (Vorjahr: 3.184 Mio. kWh). Der Rhein führte durchschnittliche Wassermengen, so dass die Produktion rund 98 Prozent des langjährigen Durchschnitts erreichte. Im Wallis lag die Energieproduktion mengenmässig zwar leicht unter dem Vorjahr, jedoch rund 3 Prozent über dem langjährigen Durchschnitt.

Dividende unverändert
Der Verwaltungsrat der Energiedienst Holding AG wird der Generalversammlung am 27. März 2015 eine Dividendenausschüttung in Höhe von CHF 1,50 vorschlagen. Im Vorjahr hatte es eine Dividendenausschüttung in Höhe von CHF 0,20 je Aktie sowie eine steuerbefreite Ausschüttung von Reserven aus Kapitaleinlagen (Agio) in Höhe von CHF 1,30 je Aktie mit Nennwert CHF 0,10 gegeben.

2015: Wegen Frankenstärke weniger Ertrag erwartet
Die Energiedienst-Gruppe hält an ihrer Strategie des qualitativen Wachstums fest. Als regional ausgerichtete Unternehmensgruppe wird sie auch in Zukunft in der Produktion, dem Portfoliomanagement, dem Vertrieb und der Verteilung von Energie durch eine eigene Netzgesellschaft aktiv sein. Die etablierte Aufstellung als ökologischer und nachhaltiger Energieversorger wird weiterhin Kern der Unternehmensphilosophie bleiben. Den Ausbau der Erzeugungskapazitäten, vor allem der Wasserkraft, wird die Energiedienst-Gruppe fortsetzen. Hier war die Energiedienst-Gruppe sowohl in der Schweiz als auch in Deutschland im Jahr 2014 erfolgreich. Weitere Projekte sind in Vorbereitung. Die Entkoppelung des Frankenkurses vom Eurokurs wird sich auf das Geschäft in der Schweiz ertragsmindernd auswirken.

Druck auf Margen bleibt
Energiedienst geht davon aus, dass die Margen aufgrund der sinkenden Grosshandelspreise und des weiter zunehmenden Wettbewerbs weiter sinken. Ein Ende dieser Entwicklung ist nicht absehbar. Der Wettbewerb verstärkt sich inzwischen auch auf dem Schweizer Markt. Auch deshalb wird der Vertrieb von Gas weiter vorangetrieben, um die erfreuliche Absatzentwicklung aus dem Jahr 2014 fortzuführen. Gas ist zusammen mit Wärme- und Energielösungen ein attraktives Geschäftsfeld. (Energiedienst Holding/mc/ps)

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