Energieunternehmen: Fehlende Rahmenbedingungen verzögern Investitionen

Energieunternehmen: Fehlende Rahmenbedingungen verzögern Investitionen

Zürich – Viele Elektrizitätsunternehmen reagieren zögerlich auf die anstehenden Herausforderungen der Branche. Um Anreize für Investitionen zu schaffen, muss die Politik sichere Rahmenbedingungen definieren. Zu diesem Schluss kommt eine Standortbestimmung, die der VSE in Zusammenarbeit mit The Boston Consulting Group kürzlich unter seinen Mitgliedern durchgeführt hat.

Die anstehende Marktliberalisierung, der angestrebte Umbau des Energiesystems und neue Spieler im Markt werden in den nächsten Jahren für die Schweizer Elektrizitätsunternehmen (EVU) grosse Herausforderungen darstellen. Die Studie «Schweizer Stromwirtschaft zwischen Abwarten und Aktivismus – Standortbestimmung der Schweizer EVU» zeigt, dass die EVU diese Herausforderungen oft zurückhaltend angehen.

Kostensenkungsmassnahmen und Stellenabbau
Hauptgrund hierfür ist gemäss der Studie das Fehlen von sicheren Rahmenbedingungen für Investitionen. Als Folge davon wählen über zwei Drittel der Umfrageteilnehmer Effizienzsteigerungen als Basisstrategie, was mit Kostensenkungsmassnahmen und Stellenabbau verbunden ist. Hingegen plant weniger als die Hälfte der befragten Unternehmen konkrete Massnahmen im Hinblick auf die Marktliberalisierung oder neue Geschäftsmodelle. Andere EVU zeigen Anzeichen von Aktivismus, um sich alle Optionen offen zu halten.

Damit handeln die EVU im gegebenen Rahmen rational. Sowohl Abwarten wie auch Aktivismus führen jedoch zu einem ineffizienten Ressourceneinsatz, was nicht im Sinne der volkswirtschaftlichen Ziele der Schweiz ist. Daher liegt es an der Politik, die Rahmenbedingungen zu konkretisieren. Die EVU wiederum müssen eine Strategie festlegen, um ihre Zukunftsposition im Markt zu definieren.

Künftig regelmässige Befragungen geplant
An der repräsentativen Umfrage, die der VSE in Zusammenarbeit mit der internationalen Managementberatung The Boston Consulting Group (BCG) durchgeführt hat, haben insgesamt 120 Energieversorgungsunternehmen auf allen Wertschöpfungsstufen teilgenommen. Sie bietet eine Momentaufnahme und soll in Zukunft regelmässig durchgeführt werden. Für den VSE sind die Resultate sehr wertvoll, da sie ihm zeigen, wie er seine Mitglieder noch besser dabei unterstützen kann, die anstehenden Herausforderungen zu bewältigen. Er wird sich weiterhin auf politischer Ebene für angemessene Rahmenbedingungen einsetzen. (vse/mc/ps)

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