Gegenwinde für Konjunkturaussichten lassen etwas nach

Gegenwinde für Konjunkturaussichten lassen etwas nach
(Adobe Stock)

Zürich – Der Gegenwind für die Schweizer Konjunktur hat nach Ansicht von Finanzanalysten und Ökonomen zuletzt wieder etwas nachgelassen. Sie bewerten die Aussichten für die hiesige Wirtschaft weniger kritisch als noch vor Monatsfrist.

Der von der Grossbank UBS ermittelte CFA-Indikator ist im Mai im Vergleich zum Vormonat um 29,6 Punkte auf -22,0 Zähler gestiegen. Die Ankündigung weitreichender US-Zölle hatte im vergangenen Monat die Konjunkturerwartungen stark belastet und zu einem der grössten Rückgänge in der Geschichte des Indikators geführt.

Die Erholung im Mai begründet die Grossbank in einer Mitteilung vom Mittwoch mit der Deeskalation der Handelsspannungen zwischen den USA und China. Dies habe die Stimmung der Analystinnen und Analysten gehoben.

Dabei verbesserte sich ihre Einschätzung für die Konjunkturaussichten in allen Regionen: Während im April noch eine Mehrheit der Umfrageteilnehmenden eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Bedingungen für die Schweiz und die Eurozone in den nächsten sechs Monaten erwartete, sank dieser Anteil im Mai auf weniger als ein Drittel.

Konjunkturabkühlung in den USA
Anders sieht es mit Blick auf die USA aus. Für die grösste Volkswirtschaft der Welt erwarten nach wie vor zwei von drei Analysten eine Konjunkturabkühlung in den kommenden sechs Monaten.

Auch in puncto Inflation gehen die regionalen Einschätzungen auseinander. So erwartet die Mehrheit der Analysten, dass sich die Inflation in der Schweiz und der Eurozone stabilisiert, wobei die Risiken nach unten gerichtet seien.

Dagegen erwarten mehr als zwei von drei Befragten eine höhere US-Inflation in den nächsten sechs Monaten – auch wenn dies weniger Teilnehmende als noch im April seien.

Gleichzeitig wurden die Teilnehmer vor der vierteljährlichen geldpolitischen Lagebeurteilung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) zu ihren Prognosen für den SNB-Leitzins befragt. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 49 Prozent halten die Finanzanalysten eine Zinssenkung um 25 Basispunkte auf 0 Prozent für das wahrscheinlichste Szenario. Einem negativen Leitzins von -0,25 Prozent messen sie eine Wahrscheinlichkeit von 16 Prozent bei. Nichtsdestotrotz steigt nach Ansicht der Experten die Wahrscheinlichkeit negativer Zinsen in den kommenden Quartalen allmählich an. (awp/mc/pg)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert