Givaudan setzt sich etwas tiefere Wachstumsziele

Givaudan setzt sich etwas tiefere Wachstumsziele
Givaudan-CEO Gilles Andrier. (Foto: Givaudan)

Givaudan-CEO Gilles Andrier. (Foto: Givaudan)

Vernier – Der Aromen- und Riechstoffkonzern Givaudan hat sich neue Mittelfristziele gesetzt. Diese fallen teils leicht tiefer aus oder weisen eine grössere Spanne auf. Auch Akquisitionen rücken verstärkt in die Strategie des Unternehmens. Grosse Veränderungen gab es allerdings wie erwartet nicht: CEO Gilles Andrier bezeichnete die Ziele denn auch als evolutionär und nicht revolutionär, sie seien aber stark und verpflichtend.

Für das laufende Jahr und die damit endendende Spanne der früheren Fünfjahresziele sieht der Firmenchef das Unternehmen «sehr gut auf Kurs». Allerdings sei das Umfeld eine Herausforderung, die sich auch in der zweiten Jahreshälfte nicht ändern werde, ergänzte CFO Matthias Währen am Donnerstag an einer Investorenkonferenz in Zürich.

Leicht tieferes Wachstum erwartet
Im Durchschnitt will Givaudan ein jährliches organisches Wachstum von 4-5% erreichen und der Free Cashflow (FCF) soll bei 12-17% der Verkäufe liegen. Bislang hatte das Unternehmen ein organisches Wachstum von 4,5-5,5% und einen FCF von 14-16% angepeilt.

Grund für die etwas tiefere Wachstumserwartung ist die kurzfristige Verlangsamung in den Schwellenländern. Dennoch will Givaudan hier weiter kräftig investieren, denn das künftige Wachstum komme von den so genannten Emerging Markets, hiess es. 2020 soll der Umsatzanteil der Schwellenländer in der Sparte Flavours 51% ausmachen, heute liegt er bei 45%. Ein ähnliches Bild gilt für den Bereich Fragrances: Von aktuell 48% soll er auf 53% steigen.

Givaudan will auch weiterhin eine branchenführende EBITDA-Marge erreichen, daran habe sich nichts geändert. Und auch die Dividendenpolitik bleibe unverändert: ein wesentlicher Teil des FCF solle an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Auf eine konkrete Ausschüttungsquote (bisher mind. 60% des FCF) wollte sich das Management aber nicht festlegen lassen. «Wir haben seit 15 Jahren die Dividende angehoben, 2010 haben wir dann mindestens 60% des Free Cashflows als Ziel ausgegeben, lagen aber eher im Bereich von 75%. Jeder kennt somit unsere Dividendenpolitik, sodass wir das nicht näher erklären müssen», lautete der Kommentar von CFO Währen.

Zusätzliche Effizienzmassnahmen
Um den Wert für die Aktionäre zu stärken und gleichzeitig die Kosten unter Kontrolle zu halten, würden neben der Kundenorientierung auch zusätzliche Effizienzmassnahmen gefördert, hiess es weiter. Auch in Sachen Investitionen in neue Produkte will der Genfer Konzern «branchenführend» sein, zudem soll das Netzwerk strategischer Partner im Bereich der Biotechnologie ausgebaut werden, wie es hiess.

Zukäufe werden eine Rolle spielen
Eine gewichtige Rolle neben dem Wachstum in den Schwellenländern dürften auch Akquisitionen spielen. Givaudan habe hier aus bilanzieller Sicht genug Flexibilität, so der Finanzchef. «Wenn wir ein sehr attraktives Ziel ausmachen, dann haben wir ausreichend Spielraum», sagte er.

Dabei steht das für das Unternehmen noch recht neue Segment der «Active Cosmetics» im Blick. «Der Markt ist noch stark fragmentiert und bietet somit Raum für Konsolidierung», hiess es dazu von Maurizio Volpi, Leiter der Fragrance-Sparte. Man wisse auch schon ziemlich genau, in welchem Bereich man sich umschauen wolle, ergänzte CEO Andrier. «Allerdings müssen mögliche Zukäufe einen Wert für die Aktionäre generieren», schränkte er ein. Zudem seien die neuen Mittelfristziele auch nicht abhängig von möglichen Akquisitionen. «Die Ziele haben auch ihre Gültigkeit ohne Zukäufe», so der CEO. (awp/mc/upd/pg)

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