Givaudan eröffnet die Berichtssaison mit überraschend viel Schwung

Givaudan eröffnet die Berichtssaison mit überraschend viel Schwung
Givaudan-CEO Gilles Andrier. (Foto: Givaudan)

Vernier – Als erstes Unternehmen aus der Reihe der Blue Chips hat Givaudan seine Zahlen für das die ersten neun Monate vorgelegt. Vor allem mit dem organischen Wachstum wusste der Dufthersteller zu überzeugen. Die Analystengemeinde findet dafür lobende Worte.

Der Umsatz lag in den ersten neun Monaten bei 4,66 Milliarden Franken, wie es in einem Communiqué vom Donnerstag hiess. Das organische Umsatzwachstum betrug in diesem Zeitraum 6,4 Prozent, im dritten Quartal allein waren es 6,5 Prozent.

Für Analysten war der Anstieg in dieser Höhe eine Überraschung. Sie waren im Schnitt nur von einem Plus von etwas unter 6 Prozent ausgegangen.

Die Bank Goldman Sachs beispielsweise lobte die Westschweizer in einem Kommentar daher auch deutlich. Die Umsatzentwicklung übertreffe die Erwartungen über alle Produktbereiche und Regionen hinweg. Auch vom qualitativen Aspekt her sei der vorliegende Zahlenkranz solide.

Rolle der Zukäufe
Nebst dem organischen Wachstum spielten aber auch Akquisitionen eine zentrale Rolle. Die seit Mai 2018 getätigten Zukäufe trugen insgesamt 380 Millionen Franken zum Umsatz bei, wie das Unternehmen ausführte. 306 Millionen entfielen allein auf Naturex.

Die Rolle der Zukäufe wird künftig nicht abnehmen. Im Rahmen der Strategie 2020 des Unternehmens sei man bestrebt, «durch gezielte Akquisitionen Wert zu schaffen», schrieb Givaudan.

Nach Sparten betrachtet profitierte der Branchenprimus bei den Düften einerseits von neuen Geschäftsabschlüssen, andererseits konnte er Preiserhöhungen durchsetzen. Schliesslich betrug das Umsatzplus hier im dritten Quartal auf vergleichbarer Basis satte 8,3 Prozent.

Getränke und Süsswaren
Die Sparte Aromen verzeichnete im dritten Quartal derweil einen um 4,9 Prozent höheren Umsatz. Zu diesem Wachstum hätten vor allem Bereiche wie Getränke oder Süsswaren beigetragen, teilte Givaudan mit.

Trotz der insgesamt überzeugenden Leistung findet sich im Zahlenkranz auch ein kleiner Wermutstropfen, wenn man den Blick auf die Region Nordamerika schweifen lässt. Hier war das organische Wachstum im Aromasegment leicht rückläufig, wie auch die UBS in einem Kommentar anmerkte.

Dafür fiel das Wachstum in Lateinamerika überaus positiv auf. Auf vergleichbarer Basis stieg in den ersten neun Monaten um knapp 20 Prozent – vor allem dank Ländern wie Mexiko, Kolumbien, Peru und Argentinien. In Asien-Pazifik ging es für Givaudan immerhin um 6,7 Prozent nach oben.

Börse spendet Beifall
Die mittelfristigen Ziele blieben wie üblich unverändert. Demnach wird von 2015 bis 2020 jährlich ein organisches Wachstum von 4 bis 5 Prozent angestrebt. Und die Free-Cashflow-Rendite soll gemessen an den Verkäufen in der Bandbreite von 12-17 Prozent liegen.

Konkrete Zielvorgaben für das laufende Jahr gab es wie üblich keine ab. Die Zürcher Kantonalbank geht jedoch von einem organischen Umsatzwachstum von 5,6 Prozent im Gesamtjahr aus. Erst 2020 werde Givaudan vermutlich zur Jahresmitte neue mittelfristige Ziele kommunizieren, so die Bank.

Am Aktienmarkt stossen die Ergebnisse bisher auf Anklang. An einer insgesamt positiven Börse schliessen die Givaudan-Aktien am Donnerstag rund 2,1 Prozent in Plus auf 2’795 Franken. (awp/mc/pg/ps)

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