Glencore nach Ausnahmejahr mit tieferem Semester-Ergebnis

Glencore nach Ausnahmejahr mit tieferem Semester-Ergebnis
(Foto: Glencore)

Baar – Der Rohstoffkonzern Glencore verdient nach dem Ausnahmejahr 2022 deutlich weniger Geld. In der ersten Jahreshälfte fielen sowohl der Umsatz als auch der Gewinn wegen gesunkener Energie- und Rohstoffpreisen sowie höherer Kosten deutlich tiefer aus. Der Konzern sieht sich aber für die Zukunft gut gerüstet.

In den Monaten Januar bis Juni sackte der Umsatz um ein Fünftel auf 107,4 Milliarden US-Dollar ab, wie Glencore am Dienstag mitteilte. Der adjustierte Betriebsgewinn (EBITDA) halbierte sich von 18,9 Milliarden im Vorjahr auf nun noch 9,4 Milliarden Dollar. Inklusive Abschreibungen (adjustierter EBIT) betrug das Resultat 6,3 Milliarden Dollar nach 15,4 Milliarden.

Noch im letzten Jahr hatte Glencore vom hohen Niveau der Rohstoffpreise und dem ausserordentlich florierenden Handelsgeschäft profitiert. Nun brach der Gewinn auf 4,6 Milliarden ein, nachdem sich das Ergebnis im Vorjahr auf 12,1 fast verzehnfacht hatte.

Konzernchef Gary Nagle zeigt sich trotz des Einbruchs an einer Telefonkonferenz zufrieden mit dem Erreichten. Das Geschäftsmodell habe sich angesichts der Marktbedingungen bewährt, sagte er. «Klammert man das Ausnahmejahr 2022 aus, war dies das beste Halbjahresergebnis seit 10 Jahren.»

Für die Zukunft sei der richtige Weg eingeschlagen worden, um in einer «Net-zero»-Welt erfolgreich zu sein, sagte der CEO weiter.

Tiefere Fördermengen – Ausblick bestätigt
Bereits Ende Juli hatte Glencore tiefere Fördermengen seiner Bergbau- und Ölförder-Division publiziert. Konkret meldete der Rohstoffkonzern etwa eine Reduktion der geförderten Kohle um 2 Prozent auf gut 54 Millionen Tonnen sowie ein Minus bei Kupfer um 4 Prozent auf 488’000 Tonnen. Für das zweite Halbjahr deutete Finanzchef Steven Kalmin aber eine deutliche Verbesserung an.

Den Ausblick bestätigte der Konzern: laut Nagle ist Glencore «auf Kurs» für die Jahresziele. So wird weiter ein Marketing-EBIT für 2023 im Bereich von 3,5 bis 4,0 Milliarden Dollar und damit über der langfristigen Prognose liegend angestrebt. Die jährlichen Investitionen bis 2025 sollen durchschnittlich bei rund 5,6 Milliarden liegen.

Zudem startet Glencore ein weiteres Aktienrückkaufprogramm über 1,2 Milliarden Dollar, das bis zur Veröffentlichung der Jahreszahlen im Februar 2024 laufen soll. Insgesamt sollen laut Finanzchef Kalmin die gesamten Ausschüttungen an die Aktionäre 2023 die Marke von 10 Milliarden Dollar übersteigen. (awp/mc/ps)

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