Goldbach Group sieht sich strategisch auf Kurs

Goldbach Group sieht sich strategisch auf Kurs
Michi Frank, CEO Goldbach Group. (Foto: Goldbach Group)

Michi Frank, CEO Goldbach Group. (Foto: Goldbach Group)

Küsnacht – Die Goldbach Group hat Umsatz und Gewinn im ersten Semester gesteigert und sieht sich strategisch auf Kurs. Für den weiteren Jahresverlauf ist das Management zuversichtlich und bekräftigt den bisherigen Ausblick.

Der Umsatz der Werbevermarkterin erhöhte sich in der Berichtsperiode um 4,5% auf 226,8 Mio CHF. Im fortgeführten Geschäft resultierte gar ein Plus von 7,0%. Der EBIT nahm um 9,2% auf 10,7 Mio zu, die entsprechende Marge verbesserte sich damit auf 4,7% von 4,5% im Vorjahr, wie die Werbevermarkterin am Freitag in einer Mitteilung schreibt.

Den Aktionären verblieb ein um 75% höherer Reingewinn von 2,4 Mio. Hier wirkte sich allerdings ein ausserordentlicher Gewinn in Höhe von 0,7 Mio im Zusammenhang mit dem Rückzugs aus der Marktregion Adriatic positiv aus.

CEO Michi Frank zeigte sich am Freitag mit dem Ergebnis sowie den strategischen Fortschritten zufrieden. Die 2014 eingeleiteten Massnahmen zur Fokussierung und Bereinigung des Portfolios greifen und zeigen die erwartete Wirkung, so der Firmenchef. Goldbach sei gut aufgestellt und werde den eingeschlagenen Weg weiter gehen. Daran ändere auch die Anfangs Woche bekannt gegebene Zusammenarbeit von SRG, Ringier und Swisscom im Bereich Werbevermarktung nichts.

TV- und Radio-Geschäft in der Schweiz wächst stark
In der Schweiz stiegen die Werbevermarktungserlöse im Semester um 8,5% auf 197,8 Mio CHF. Der Zuwachs sei insbesondere von hohen einstelligen Wachstumsraten im TV-Geschäft getragen. Seit Juni vermarktet Goldbach zudem neu das Schweizer Werbefenster des französischen TV-Senders D8, ab Herbst kommt dann auch der neue, auf die Schweiz ausgerichtete Sender von ProSiebenSat 1 dazu.

Erfreulich hat sich in der Berichtsperiode mit einem Plus von 26% aber auch das Radiogeschäft entwickelt. Weiter anspruchsvoll bleibt dagegen das Online-Geschäft. Der Umsatzverlust im Bereich Display sei durch ein tiefes einstelliges Wachstum im Bereich Video nicht vollumfänglich kompensiert worden, heisst es.

Der Umsatz in der Werbevermarktung ‹Übrige› in den Märkten Österreich und Polen verminderte sich desinvestitions- und währungsbedingt um 22% auf 9,6 Mio. Im dem unter «Marketing Services» zusammengefassten Direktkundengeschäft musste ein Umsatzrückgang um 22% auf 19,1 Mio sowie ein Betriebsverlust hingenommen werden.

Als Sofortmassnahmen hat Goldbach die Vertriebsstrukturen gestärkt, die Kostenbasis substantiell reduziert und eine neue Führung installiert. Damit sei die Basis für eine künftig positive Entwicklung gelegt, sind die Verantwortlichen überzeugt.

Aufbau Deutschland läuft nach Plan
Im strategischen Wachstumsmarkt Deutschland wurde mit 1,4 Mio CHF erstmalig Umsatz generiert. Per August hat Goldbach 17 vorwiegend kleinere TV-Sender unter Vertrag. Der Auf- und Ausbau laufe nach Plan, versicherte Frank. Die Aktivitäten sollen bis Ende Jahr weiter substantiell ausgeweitet werden.

Als Folge der mit dem Aufbau verbundenen Investitionen, verbuchte Goldbach in Deutschland im ersten Semester auf Stufe EBITDA einen Verlust von 1,8 Mio. CEO Frank bekräftigte das Ziel, in Deutschland 2016 den Break-Even zu erreichen. Dafür sei ein Marktanteil am deutschen TV-Werbemarkt von rund 1 bis 1,5% notwendig. Zur Jahresmitte 2015 betrug der Anteil rund 0,5%.

Mit Blick auf das Gesamtjahr bestätigt die Gruppe ihren bisherigen Ausblick. So rechnet das Management weiter mit einem Umsatzwachstum im fortgeführten Geschäft im tieferen einstelligen Prozentbereich. Dank der verbesserten Profitabilität des Kerngeschäfts und des Wegfalls von Sondereffekten wird trotz Aufbaukosten für den Markt Deutschland weiter mindestens eine Verdoppelung des Reingewinns angestrebt.

Aktien in schwachen Gesamtmarkt mit Abgaben
Die Goldbach-Titel können sich am Freitag dem sehr schwach tendierenden Gesamtmarkt nicht entziehen, verlieren Mitte Vormittag mit 0,8% auf CHF aber etwas weniger als der SPI. Für die ZKB hat im ersten Semester insbesondere die Umsatzentwicklung im Schweizer TV- und Radiogeschäft überzeugt. (awp/mc/upd/ps)

 

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