Grosse M&A-Transaktionen im zweiten Quartal

Grosse M&A-Transaktionen im zweiten Quartal

Zürich – Das zweite Quartal ist für den Schweizer Markt für Firmen-Transaktionen (M&A) sehr positiv verlaufen, insbesondere mit Blick auf das Transaktionsvolumen. Dieses habe sich gegenüber dem ersten Quartal 2011 mehr als verdreifacht, teilte das Beratungsunternehmen Ernst & Young (E&Y) im Rahmen des «Mergers and Acquisitions Quarterly Switzerland» am Montag mit.

Die Gesamtzahl der M&A-Transaktionen blieb mit etwa 225 angekündigten Transaktionen gegenüber dem Vorquartal zwar nahezu unverändert. Allerdings wurden vier der fünf grössten Transaktionen des laufenden Jahres im zweiten Quartal verbucht. Die grösste Transaktion im Berichtsquartal war das Übernahmeangebot des japanischen Pharmakonzerns Takeda für Nycomed. Das Angebot weist einen Wert von etwa 13,7 Mrd USD auf. Noch grösser war mit einem Volumen von 21,0 Mrd USD die Übernahme von Synthes durch Johnson & Johnson. Dieser Deal sei allerdings nicht in der Schweizer M&A-Statistik erfasst worden, da sich der Hauptsitz von Synthes in den USA befindet, so die Mitteilung. Die zweitgrösste in der Statistik erfasste Transaktion ist die Übernahme der Rückversicherungsgesellschaft Transatlantic Holdings durch die Schweizer Allied World Assurance Company. Das Volumen beläuft sich auf 4,2 Mrd USD.

Transaktionen werden umfangreicher
Im Sektorvergleich fielen mehr als ein Fünftel der M&A-Transaktionen des zweiten Quartals auf Bereich Medien, Technologie und Telekommunikation. Die restlichen 79% würden sich in etwa gleichmässig auf die verbleibenden Industrien wie Finanzdienstleistungen, Energie, Chemie, Industrie- und Konsumgüter verteilen. Auf das Gesundheitswesen entfielen jedoch nur 3% der gesamten Deals. Rund ein Drittel der Transaktionen wiesen einen Wert von über 250 Mio USD aus. Noch im ersten Quartal lag der Anteil dieser Grössenkategorie lediglich bei knapp einem Viertel. Im mittleren Marktsegment mit Transaktionsvolumen von 50 bis 250 Mio USD sank der Anteil auf 27% nach 36% im Vorquartal. Bei kleinen Transaktionen mit einem Wert von unter 50 Mio USD blieb der Anteil mit 41% stabil.

CH-Unternehmen trotz Frankenstärke attraktive Übernahmeziele
Im zweiten Halbjahr dürften sich der starke Schweizer Franken und das erwartete Wirtschaftswachstum in der Schweiz positiv auf die Transaktionen von Schweizer Unternehmen im Ausland auswirken, heisst es im Ausblick. Auch seien die in der Schweiz ansässigen Unternehmen aufgrund ihrer robusten Marktposition, innovativen und hochwertigen Produkten sowie ihrer gesunden Finanzlage trotz der Frankenstärke für ausländische Käufer attraktive Übernahmeziele. Somit dürfte der Schweizer M&A-Markt in der zweiten Jahreshälfte 2011 weiterhin aktiv bleiben, so die Einschätzung der E&Y-Experten. Die meisten Transaktionen dürften in den Segmenten High-Tech, IT, Telekommunikation, Finanzdienstleistungen und Energie stattfinden. Sollte sich der Schweizer Franken weiter aufwerten, könnten sich die Übernahmen ausländischer Unternehmen in der Schweiz abschwächen.

Sieben Buy-outs in der Schweiz im Q2

Die Private-Equity-Statistik war in der Region Deutschland, Schweiz und Österreich im 2. Quartal gegenüber dem Vorquartal sowohl hinsichtlich des Transaktionsvolumens als auch der Zahl der Abschlüsse rückläufig. Das Transaktionsvolumen aller Buy-outs und Buy-ins in der Region sank um mehr als 40% und die Zahl der Abschlüsse ging um etwa 30% zurück. In der Schweiz fanden in der ersten Jahreshälfte insgesamt sieben Buy-outs mit einem offengelegten Volumen von etwa 750 Mio EUR statt. Fünf der sieben Transaktionen waren grössere Buy-outs. Aufgrund der im Vergleich zum Vorjahr besseren Marktbedingungen erwartet E&Y, dass die Schweizer Private-Equity-Aktivität zunehmen wird. (awp/mc/ps)

Ernst&Young

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