Groupe E reicht Baubewilligungsgesuch für Gaskombikraftwerk Cornaux ein
Geplantes Gaskombikraftwerk in Cornaux NE (Bild: Kanton Neuenburg).
Granges-Paccot – Der Westschweizer Energiekonzern Groupe E hat am Montag ein Baubewilligungsgesuch für ein Gaskombikraftwerk in Cornaux NE eingereicht. Das Projekt entspreche der Energiestrategie 2050 des Bundesrates, die den Bau eines Gaskombikraftwerks bis 2020 vorsehe, teilte Groupe E mit.
Die Energiezentrale Cornaux soll in der Industriezone in der Nähe eines bestehenden, in den 1960er Jahren gebauten Gaskraftwerks gebaut werden. Der Standort verfügt laut Groupe E bereits über alle nötigen Infrastrukturen wie etwa Hochspannungsleitungen. Das Kraftwerk könnte frühestens 2018 in Betrieb genommen werden, wie Groupe E weiter mitteilte. Am Bau der Anlage beteiligen sich auch die Berner BKW und Romande Energie. Zudem verhandelt Groupe E mit dem Energieverteiler Viteos, der die Städte Neuenburg, Le Locle und La Chaux-de-Fonds versorgt.
Elektrizität und Wärme
Das Gaskombikraftwerk wird sowohl Elektrizität als auch Wärme produzieren. Jährlich sollen zwischen 2 und 2,5 Terrawattstunden Elektrizität produziert werden. Das entspricht gemäss Groupe E dem Verbrauch von rund einer halben Million Menschen. Zudem soll das Kraftwerk zwischen 50 und 100 Megawatt Wärme liefern. Der Bau des Kraftwerks werde dem Kanton Neuenburg «zahlreiche wirtschaftliche und finanzielle Vorteile» bringen, schreibt Groupe E weiter. Rund ein Drittel der rund 450 Mio CHF, die ins Projekt investiert werden, kämen den Unternehmen der Region in Form von Aufträgen zu Gute.
CO2-Ausstoss kompensiert
Groupe E hatte vor fünf Jahren Vorstudien zum Projekt lanciert. Umweltverträglichkeitsstudien hätten gezeigt, dass das künftige Kraftwerk alle gesetzlichen Normen erfülle. Die rund 700’000 Tonnen CO2, welche das Kraftwerk jährlich ausstossen werde, würden kompensiert. Das Kraftwerk stelle eine bessere Versorgungssicherheit in der Westschweiz sicher, schreibt Groupe E. Die Energiezentrale Cornaux reihe sich vollumfänglich in die Massnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz und zur Weiterentwicklung der neuen erneuerbaren Energien der Unternehmensstrategie der Groupe E ein.
BKW hält beabsichtigter Minderheitsbeteiligung fest
Im Juni 2006 gab die BKW FMB Energie AG bekannt, dass sie im Rahmen ihrer Partnerschaft mit Groupe E eine Minderheitsbeteiligung am geplanten Gaskombikraftwerk einzugehen beabsichtige. Die BKW hält angesichts der aktuellen energiepolitischen Lage an ihrer Absicht fest und hält sich damit die Option offen, für die Bedarfsdeckung auf diese Produktion zurückzugreifen. Die Beteiligung dürfte bei rund 20 Prozent liegen. (awp/BKW/mc/ps)