Handelsbilanz im 1. Halbjahr mit Rekordüberschuss

Handelsbilanz im 1. Halbjahr mit Rekordüberschuss
(Foto: anekoho - Fotolia.com)

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Bern – Der schweizerische Aussenhandel hat in den ersten sechs Monaten 2014 in beiden Verkehrsrichtungen zugelegt. Während die Exporte um 2,7 % wuchsen, stiegen die Importe um 1,0 %, wie die Eidg. Zollverwaltung mitteilt. Ausfuhrseitig trugen die drei grössten Exportbranchen massgeblich zum Wachstum bei. Die Handelsbilanz wies einen neuen Rekordüberschuss von 13,8 Mrd. Fr. aus, der um 1,8 Mrd. Fr. höher lag als vor Jahresfrist.

Im 1. Halbjahr 2014 stiegen die Exporte um 2,7 % auf 102,9 Mrd. Fr. Dabei verzeichneten 7 der 10 wichtigsten Branchen ein Pluszeichen. Am deutlichsten stiegen die Lieferungen im Bereich der Bijouterie und Juwelierwaren, deren Mehrumsatz aber ausschliesslich preisbedingt war. Die Preise der Exportgüter verringerten sich allerdings insgesamt minimal.

Chemisch-Pharmazeutische Industrie und Uhrenindustrie steigern Absatz deutlich
Um 4 % wuchs der Versand der Kunststoffindustrie sowie jener der umsatzstärksten Branche, der Chemisch-Pharmazeutischen Industrie (+ 1,8 Mrd. Fr.). Die Uhrenindustrie steigerte ihren Absatz um 3 %, ebenso die Metallindustrie. Die Exporte der Maschinen- und Elektronikindustrie nahmen insgesamt um 1 % zu, wobei der Maschinenbereich um 4 % wuchs, während die Lieferungen der Elektroindustrie um 4 % zurückgingen.

Die Nahrungs- und Genussmittelindustrie wies insgesamt stagnierende Umsätze aus. Für das bescheidene Ergebnis zeichnete sich die Sparte Kaffee (- 3 %) verantwortlich, wobei dies auch durch einen Basiseffekt (hohes Vergleichsniveau im Vorjahr) bedingt war. Derweil wuchsen u.a. die Ausfuhren von Tabakfabrikaten (+ 6 %). Der Versand von Präzisionsinstrumenten sank um 2 % und jener der Papier- und Grafischen Industrie um 4 %.

Dynamische Exporte nach Nordamerika und Europa
Mit Ausnahme des um 2 resp. 4 % gesunkenen Absatzes in Lateinamerika und in Ozeanien nahmen die Lieferungen in alle Kontinente zu. Um 8 % wuchsen die Ausfuhren nach Afrika. Die Exporte nach Nordamerika verzeichneten ein 4-prozentiges Plus, welches durch die expandierende Nachfrage der USA erklärt wird. Das Absatzwachstum in Europa stützten Irland, Grossbritannien, Belgien, Spanien und Frankreich. Nach Italien und in die Niederlande wurde 4 resp. 7 % weniger geliefert. Asien (+ 2 %) legte zu, v.a. China, Hongkong und Japan sowie die Vereinigten Arabischen Emirate trugen dazu bei. Indien büsste hingegen einen Viertel und Singapur 11 % ein.

Importe von Arzneiwaren erreichen erstmals die 16 Milliarden-Franken-Marke
Im 1. Halbjahr 2014 wurden Güter im Wert von 89,0 Mrd. Fr. eingeführt, ein Prozent mehr als in derselben Periode 2013. Dieses Plus beruhte auf den Einkäufen von Konsum- und Investitionsgütern, derweil die Nachfrage nach Rohstoffen und Halbfabrikaten unverändert blieb. Die Einfuhr der Energieträger sank, wobei auch die rückläufigen Preise (- 7 %) dazu beitrugen. Die Importpreise dagegen nahmen insgesamt um 1,8 % zu, real resultierte daher eine leichte Abschwächung (- 0,7 %).

Die Käufe von Konsumgütern stiegen um 5 %; die bedeutende Gruppe der Arzneiwaren verzeichnete dabei mit dem satten Plus von 16 % den dritten Anstieg in Folge. Die Sendungen von Nahrungs- und Genussmitteln sowie von Personenautos erhöhten sich wertmässig um ein Prozent, gleichwohl sanken diese stückmässig um 4155 auf 174’725 Fahrzeuge. Bei den Investitionsgütern (+ 1 %) nahmen die Bezüge von Baubedarfswaren um 2 % zu. In der Sparte der Maschinen und Apparate sanken diejenigen des Dienstleistungsgewerbes, während jene von Arbeitsmaschinen und -geräten zulegten.

Als eine der wenigen Untergruppen der Rohstoffe und Halbfabrikate legten Importe von Kunstoffen (+ 3 %) zu. Die anderen Untergruppen stagnierten oder verloren bis zu 2 %, so beispielsweise die Metalle und die Chemikalien (beide – 1 %).

Importe aus Asien seit 2 ½ Jahren im Aufwind
Das Wachstum der Einfuhren konzentrierte sich auf die Hauptlieferkontinente. So legten Europa, Asien und Nordamerika um 2 bis 5 % zu, aus den übrigen Kontinenten wurde weniger importiert. (EZV/mc/pg)

 

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