Hilti bekommt neuen Verwaltungsratspräsidenten

Hilti bekommt neuen Verwaltungsratspräsidenten
Heinrich Fischer, designierter Hilti-Verwaltungsratspräsident. (Foto: Hilti)

Schaan FL – Beim Liechtensteiner Baugerätehersteller Hilti kommt es zu einem Wechsel an der Spitze. Verwaltungsratspräsident Pius Baschera gibt sein Amt im nächsten April ab und wird Sprecher des Hilti Familientrusts, der alle Aktien des Konzerns besitzt.

Bascheras Nachfolger als Verwaltungsratspräsident von Hilti wird der ehemalige Saurer-Chef Heinrich Fischer, wie der Konzern am Montag vor den Medien in Schaan FL bekannt gab. Damit läutet das Unternehmen die Nachfolge an der Spitze der Hilti-Gruppe und des Familientrusts ein.

Der Martin Hilti Familientrust wurde l980 gegründet, um den Fortbestand des Konzerns zu sichern und die grösstmögliche Kontinuität zu gewährleisten. Damals leisten die Erben des Firmenmitgründers Martin Hilti einen Erbverzicht und brachten alle Aktien in den Familientrust ein.

Damit hat die Familie keine Verfügungsmacht mehr, bleibt aber Begünstigte. So sollen allfällige Unstimmigkeiten innerhalb der Familie keinen Einfluss auf das Unternehmen haben.

Was für Folgen es haben kann, wenn die Interessen von Familienaktionären und Unternehmen auseinandergehen, zeigt der Fall Sika. Beim Bauchemiehersteller tobt zwei Jahren ein heftiger Streit zwischen Familienaktionären und der Konzernleitung, der wahrscheinlich erst vor Bundesgericht enden wird.

Entfremdung vermeiden
«Wir wollen eine Entfremdung der Familie vom Geschäft vermeiden», sagte Michael Hilti, der Sohn des Firmenmitgründers. «Wir wollen sicherstellen, dass die Nähe der Familie zum Unternehmen erhalten bleibt, auch wenn niemand aus der Familie in Führungspositionen ist.»

«Wir stehen in den kommenden Jahren vor einem Generationenwechsel, sowohl an der Spitze des Trusts als auch im Verwaltungsrat», erklärte Michael Hilti. Der 70-Jährige gibt seine Funktion als Sprecher des Familientrusts am 5. April 2017 an Baschera ab, der erster Sprecher des Trusts wird, der nicht der Familie angehört.

Umsatz verdoppelt
Baschera ist seit beinahe vier Jahrzehnten bei Hilti. Von 1994 bis 2006 war er Konzernchef, danach Verwaltungsratspräsident. In seiner Ära konnte das Unternehmen den Umsatz und die Zahl der Mitarbeiter verdoppeln. Baschera bleibt im Verwaltungsrat von Hilti.

Heinrich Fischer, der seit 2007 Mitglied des Verwaltungsrats ist, folgt Baschera als Präsident des Aufsichtsgremiums. Der ehemalige Chef des Ostschweizer Industriekonzerns Saurer wird der erste Verwaltungsratspräsident von Hilti, der nicht zuvor als Manager beim Liechtensteiner Baugerätehersteller tätig war.

Mit Baschera und Fischer besetze Hilti wichtige Positionen mit erfahrenen Wegbegleitern des Unternehmens, hiess es. Wichtig sei die Kontinuität, sagte Fischer. Die gebe es nur, wenn man fortlaufend Veränderungen vornehme und nicht erst, wenn es knalle.

Allerdings sind Fischer und Baschera mit 66 Jahren bereits im Pensionsalter. Der wahre Generationenwechsel werde indes erst in fünf bis sieben Jahren erfolgen. Diesen bereite man jetzt vor. Man habe jetzt schon die künftige Führungsriege im Auge, sagte Baschera.

Michael Hilti verbleibt als Trustee im Familientrust und noch zwei Jahre als Mitglied im Verwaltungsrat der Hilti-Gruppe. Dann fällt die Altersguillotine. Darüber hinaus ist er weiterhin Sprecher und Repräsentant der Familie Hilti. (awp/mc/ps)

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