Inficon spürt Halbleiterkrise nur leicht

Inficon spürt Halbleiterkrise nur leicht

Bad Ragaz – Das Messtechnikunternehmen Inficon hat im ersten Quartal den Umsatz und Gewinn gesteigert. Die aktuelle Krise im Halbleitermarkt tangiert das Rheintaler Unternehmen nur wenig.

Der Umsatz stieg im Startquartal 2023 um 14,4 Prozent auf 158,2 Millionen US-Dollar, wie Inficon am Mittwoch mitteilte. Organisch betrug das Wachstum sogar 18,6 Prozent. Beim Betriebsgewinn (EBIT) resultierte ein Plus von 9,8 Prozent auf 30,0 Millionen, womit die Marge auf 19,0 von 19,8 Prozent sank. Unter dem Strich verdiente die Gesellschaft 22,1 Millionen und damit 4,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Mit den Zahlen hat das Unternehmen die Erwartungen von Analysten (AWP-Konsens) übertroffen.

Die weltweite Knappheit bei gewissen Elektronikkomponenten habe sich etwas entspannt, bleibe aber ein bestimmendes Thema in der Produktion, kommentiert das Unternehmen die Zahlen. Diese Engpässe beschränkten das Umsatzwachstum und drückten auf die Margen.

Abkühlung nur bei Speicherchips
Trotz der Verbesserungen gegenüber dem Vorjahr: Die Flaute auf dem Halbleitermarkt, unter welche viele Unternehmen der Branche leiden, zeigt sich in den Zahlen – wenn auch nicht sehr ausgeprägt. So war der Umsatz gegenüber dem Schlussquartal 2022, als dieses Geschäft noch brummte, leicht rückläufig. Der Zielmarkt Halbleiter & Vakuumbeschichtung, welcher rund die Hälfte zu den ganzen Verkäufen beisteuert, erzielte noch einen Umsatz von 76,7 nach 83,9 Millionen im Schlussquartal 2022.

Im Teilmarkt der Speicherchips sei eine Abkühlung spürbar gewesen, so das Communiqué. Insgesamt sei die Nachfrage von Chipproduzenten gleichwohl hoch geblieben, wie das Plus von 7,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zeige. Und auch die Aussichten für dieses Marktsegment werden «mehrheitlich positiv» beurteilt.

E-Mobility hilft
Die Umsätze in den anderen Nischen-Zielmärkten stiegen gegenüber dem Vorjahreszeitraum allesamt zweistellig. Besonders ausgeprägt war das Wachstum im Bereich «Sicherheit & Energie» (+37%) und «Kälte-/Klimatechnik & Automobil» (+32%). Im letzteren Segment habe insbesondere der Boom im Bereich E-Mobility und Batterien geholfen.

Der Ausblick auf das Gesamtjahr bleibt noch relativ offen, auch wenn die Entwicklungen in den Zielmärkten trotz der Abkühlung in gewissen Teilbereichen «weiterhin überwiegend optimistisch» beurteilt werden. Es wird unverändert ein Umsatz von 570 bis 610 Millionen Dollar angepeilt. Zum Vergleich: Im Vorjahr wurden 581,3 Millionen ausgewiesen, womit die Guidance einer Zielbandbreite von -2 bis +5 Prozent zum Vorjahreswert entspricht.

Die EBIT-Marge soll – ebenfalls unverändert – bei ungefähr 19 Prozent zu liegen kommen (VJ 19,2%). Den erwarteten leichten Rückgang hatte das Management zuletzt mit zähen Preisverhandlungen und Investitionen in die Zukunft begründet. (awp/mc/pg)

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