Intershop-Beteiligung Corestate sagt Börsengang ab

Intershop-Beteiligung Corestate sagt Börsengang ab

Corestate-CEO Sascha Wilhelm. (Foto: Corestate)

Zürich – Der Immobilieninvestmentmanager Corestate Capital hat seinen Börsengang offenbar mangels Investoren-Interesse abgeblasen. Die Gruppe, an der das Schweizer Immobilienunternehmen Intershop eine Beteiligung von 28,07% hält, macht das derzeit schwierige Marktumfeld für Börsengänge in Deutschland und Grossbritannien verantwortlich. Der erst vor etwa drei Wochen angekündigten Börsengang war ursprünglich für den morgigen Mittwoch geplant.

«Das Marktumfeld für Small und Mid Cap-Emissionen hat sich seit Ankündigung unseres Börsengangs stark verschlechtert,» wird der Mitte September berufene Corestate-CEO Sascha Wilhelm in der Mitteilung zitiert. «Die Attraktivität unseres Geschäftsmodells nimmt weiter zu, die Wachstumsziele werden auch in 2015 voll erreicht», betont der Immobilienmanager weiter. Es gebe daher seitens der Aktionäre und der Gesellschaft keinen Grund, von den Expansionsplänen für 2016 abzuweichen.

Corestate unverändert erfolgversprechend
Intershop beurteilt die Attraktivität ihrer Beteiligung Corestate als unverändert erfolgversprechend, sagte ein Sprecher gegenüber AWP. Auch wenn das Börsenumfeld, insbesondere im Immobilienbereich, derzeit gut sei, habe sich doch das Umfeld für IPO’s als schwieriger erwiesen als gedacht. «Insbesondere grosse Investoren haben derzeit kein Interesse an einem Engagement gezeigt», so der Intershop-Sprecher weiter.

Die Bilanzierung und Bewertung der Corestate-Beteiligung als assoziierte Gesellschaft sowie die Verbuchung des Erfolgsbeitrags in der Konzernrechnung der Intershop würden in unveränderter Form beibehalten. Intershop hatte sich im August 2013 im Rahmen einer Kapitalerhöhung von Corestate mit rund 20 Mio EUR an dem Unternehmen beteiligt, Analysten hatten daher mit einem nicht unerheblichen Kapitalgewinn für Intershop gerechnet.

Denn Corestate rechnete im Rahmen ihrer IPO-Pläne mit einer Kotierung im Regulierten Markt (Prime Standard) der Frankfurter Börse mit einem Bruttoemissionserlös in Höhe von rund 100 Mio EUR. Dabei sollten neue Aktien aus einer Kapitalerhöhung sowie bestehende Anteile der Altaktionäre veräussert werden, um auf einen Free Float von über 50% zu kommen.

Die angestrebte Preisspanne betrug 23,50 bis 28,50 EUR je Aktie. Ziel der Gruppe mit Sitz in Luxemburg war es, mit den Mitteln die weitere Expansion zu finanzieren. Zudem sollte auch ein bestehendes Gesellschafterdarlehen zurückgeführt werden.

Analyst: IPO-Absage negativ für Intershop
Die ZKB wertet die Absage des IPO negativ. Der Analyst hatte einem tiefen zweistelligen Millionenbetrag aus dem geplanten Aktienverkauf für Intershop erwartet. Zudem müssten zur Ablösung des bis Mitte 2016 befristeten Gesellschafterdarlehens an Corestate andere Refinanzierungsvarianten erwogen werden. Der Anteil von Intershop hieran betrage 40 Mio EUR.

Die Intershop-Aktien notieren am Dienstagvormittag in einem negativen Umfeld mit -0,1% geringfügig tiefer auf 419,25 CHF. (awp/mc/ps)

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