KOF-Konjunkturbarometer mit Korrekturbewegung im Juni

KOF-Konjunkturbarometer mit Korrekturbewegung im Juni
(Photo by AbsolutVision on Unsplash)

Zürich – Die Aussichten für die Schweizer Konjunktur bleiben zwar freundlich, das KOF-Konjunkturbarometer hat im Juni aber eine Korrekturbewegung nach dem Rekordwert im Vormonat vollzogen. Erst im Mai hatte der Frühindikator sein historisches Hoch aus dem Jahre 2010 überflügelt.

Im Berichtsmonat fiel das Barometer um 10,3 Zähler auf den Stand von 133,4 Punkten, wie die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) am Mittwoch mitteilte. Im Vormonat hatte das Barometer noch deutlich zugelegt. Den Wert für den Mai passten die KOF-Ökonomen nun nochmals leicht nach oben auf 143,7 Punkte an.

Aussichten weiterhin positiv
Insgesamt seien die Aussichten für die Schweizer Konjunktur aber weiterhin sehr positiv, sofern die Wirtschaft nicht durch eine erneute Ausbreitung des Virus stark beeinträchtigt werde – so fassen die KOF-Ökonomen die Entwicklung zusammen. Das Barometer liege immer noch deutlich über seinem langfristigen Durchschnitt.

Die im Vorfeld von der Nachrichtenagentur AWP befragte Ökonomen waren sich nicht einig, ob das Barometer nochmals ansteigen oder fallen würde und hatten einen Wert im Bereich von 130,0 bis 146,0 Punkte prognostiziert.

Getrieben wurde der Rückgang insbesondere vom Indikatorenbündel für das Verarbeitende Gewerbe und die übrigen Dienstleistungen, wie es weiter heisst. Auch das Gastgewerbe, die Auslandsnachfrage und die Finanz- und Versicherungsbranche haben zu dieser negativen Entwicklung beigetragen. Vergleichsweise gering war laut KOF der Rückgang im privaten Konsum.

Innerhalb des Produzierenden Gewerbes haben alle Teilbereiche stark nachgelassen. Besonders deutlich negative Beiträge lieferten die Auftragslage, der Vorprodukteeinkauf und die Beurteilung der allgemeinen Geschäftslage. Nur geringe Rückgänge gab es bei der Beschäftigungs-, Produktionsbeschränkungs- und Lagerbewertung.

Bei den Branchen gab es den Angaben zufolge ebenfalls leichte Rückgänge vor allem in der Metallindustrie, den Bereichen Papier und Druck sowie Chemie, Pharma und Kunststoffe. Bei den Nahrungsmitteln waren die Rückgänge am geringsten.

Das KOF-Konjunkturbarometer ist ein Frühindikator für die Entwicklung der Schweizer Wirtschaft, der sich aus einer Vielzahl von Einzelindikatoren zusammensetzt. Diese werden über statistisch ermittelte Gewichte zu einem Gesamtindikator zusammengefasst. (awp/mc/pg)

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