Komax rutscht trotz Kostensenkungen in die roten Zahlen

Komax rutscht trotz Kostensenkungen in die roten Zahlen
Komax-CEO Matijas Meyer. (Foto: Komax)

Dierikon – Der Maschinenbauer Komax hat im ersten Semester den Nachfrageeinbruch in der Automobilindustrie markant zu spüren bekommen und ist in die roten Zahlen gerutscht. Das Unternehmen ist auf die Kostenbremse getreten und hat Arbeitsplätze abgebaut. Weitere Massnahmen werden folgen.

Der Hersteller von Maschinen zur Kabelverarbeitung hat vor allem unter der Schwäche des Automobilmarktes gelitten. Die Innerschweizer erwirtschaften rund acht von zehn Franken mit Kunden aus dieser Branche. Der Umsatz ging mit 145,2 Millionen Franken entsprechend um 28,6 Prozent zurück, wie Komax am Dienstag mitteilte.

Am geringsten fiel laut Komax der Rückgang in Asien (-19%) aus, am deutlichsten in Europa (-33,5%). Schwach entwickelte sich auch der Bestellungseingang: Komax wurde mit neuen Aufträgen im Wert von 143,8 Millionen Franken bedacht. Das sind 30,4 Prozent weniger als im Vorjahr.

Der Umsatzrückgang schlug auch auf die Gewinnzahlen durch. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag bei minus 4,7 Millionen Franken. Im Vorjahr hatte noch ein positiver Wert von 16,4 Millionen resultiert. Und unter dem Strich schrieb Komax einen Verlust von 11,6 Millionen.

Es war ein Gewinnrückgang mit Ansage: Bereits Ende Juli hatten die Luzerner Zahlen in dieser Grössenordnung in Aussicht gestellt.

Restrukturierung in der Schweiz
Ohne Gegensteuer wäre Komax wohl noch deutlicher in die roten Zahlen gerutscht. «Da wir sehr schnell reagierten und in all unseren Gesellschaften umfassende Kostensparmassnahmen umsetzten, konnten wir den Verlust wesentlich eindämmen», lässt sich Konzernchef Matijas Meyer in dem Communiqué zitieren.

Zu dem Massnahmen gehörten die Einführung von Kurzarbeit, der Abbau von temporären und befristeten Stellen, die Reduktion externer Leistungen und die Verschiebung von Projekten. Der Personalbestand wurde seit Jahresbeginn um rund 150 Mitarbeitende gesenkt.

Und Komax kündigt bereits weitere Schritte an: In der Schweiz etwa werde es Anfang 2021 am Innovationszentrum zu einer Restrukturierung kommen. Das Unternehmen denkt dabei insbesondere an eine schlankere Führungsstruktur. Ob es in anderen Gruppengesellschaften ebenfalls zu Anpassungen komme, werde Komax «in den kommenden Monaten» entscheiden.

Keine Guidance
Komax sieht sich nach wie vor nicht in der Lage, eine Prognose für das Geschäftsjahr 2020 abzugeben. Die Visibilität bleibe sehr tief. Laut Komax ist es schwierig abzuschätzen, wie stark sich der Markt im zweiten Halbjahr erholen werde.

Komax konzentriert sich auf Lösungen in der Kabelverarbeitung, insbesondere für die Automobilzulieferer. Weltweit beschäftigt das Unternehmen weltweit über 2’000 Mitarbeitende. (awp/mc/ps)

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