Konkurse in der Schweiz 2022 auf Vor-Corona-Niveau angestiegen

Konkurse in der Schweiz 2022 auf Vor-Corona-Niveau angestiegen
(Foto: Fotolia/Kaspars Grinvalds)

Zürich – Die Zahl der Unternehmenskonkurse ist im vergangenen Jahr um 22 Prozent angestiegen. Insgesamt gingen 4828 im Handelsregister eingetragene Unternehmen wegen einer Zahlungsunfähigkeit in ein Konkursverfahren. Das ergibt eine aktuelle Studie von Dun & Bradstreet, die die Anzahl der Insolvenzen in der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) detailliert beleuchtet.

Damit hat die Zahl der Insolvenzen wieder das vor Corona übliche Niveau erreicht und liegt über den Werten von 2018 und 2019 (4‘813 beziehungsweise 4‘691 Konkurse). Die Rückkehr auf Vor-Corona-Niveau nach deutlich niedrigeren Zahlen in den Jahren 2020 und 2021 ist dabei vor allem auf das Auslaufen staatlicher Unterstützungsmassnahmen zurückzuführen.

Handwerksbetriebe und Gastgewerbe am stärken betroffen
Besonders stark fällt der Zuwachs der Konkurse in Zürich aus. Hier kam es mit 889 Fällen zu einem Plus von 37 Prozent. Doch auch im Tessin (+26 Prozent), in der Zentralschweiz (+25 Prozent), in der Südwestschweiz (+24 Prozent) und im Espace Mittelland (+21 Prozent) stieg die Zahl der Insolvenzen stark an.

Nach Branchen betrachtet, stechen besonders die Handwerksbetriebe und das Gastgewerbe durch sehr hohe Konkurszahlen negativ hervor. Das von Dun & Bradstreet analysierte Konkursrisiko im Vergleich zum durchschnittlichen Risiko aller Branchen war in der Holz- und Möbelindustrie, im Handgewerbe, im Gastgewerbe und im Baugewerbe stark erhöht. Ein geringes Risiko wiesen die Branchen Sozial- und Gesundheitsdienste, Immobilienmakler und Verwaltungen sowie Ausbildungsdienste auf.

Ähnliches Bild in Österreich, moderatere Entwicklung in Deutschland
Ein ähnliches Gesamtbild wie für die Schweiz weist die Studie auch für das Nachbarland Österreich aus. Dort ist die Zahl der Insolvenzen 2022 um 34 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 2‘340 Fälle gestiegen und erreicht damit ebenfalls Vor-Corona-Niveau. Dabei erklärt sich der prozentual deutlich höhere Anstieg durch den vorangegangenen stärkeren Rückgang der Insolvenzen während der Corona-Jahre. Anders verläuft die Entwicklung bislang in Deutschland. Hier fiel der Anstieg wesentlich moderater aus: 9‘236 Insolvenzen im Jahr 2022 bedeuten ein Plus von lediglich 4,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. (mc/pg)

Dun & Bradstreet-Studie

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