Korruption: Die Ruag kommt nicht aus den negativen Schlagzeilen

Korruption: Die Ruag kommt nicht aus den negativen Schlagzeilen
Kampfpanzer des Typs Leopard-1.

Bern – Im Zusammenhang mit Geschäften mit Leopard-1-Panzern des staatlichen Rüstungsbetriebs Ruag besteht Verdacht auf Bestechung. In Deutschland ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen fünf Personen.

Vor sieben Jahren hat die Ruag in Italien 96 Leopard-1-Panzer und dazugehörige Ersatzteile gekauft. Wegen der weiterhin in Italien stationierten Kampfpanzer der Ruag MRO laufen nach Recherchen von Radio SRF seit eineinhalb Jahren Ermittlungen in Deutschland. Am Montag hatte Ruag über neue Ungereimtheiten bei Geschäften mit ausrangierten Leopard-1-Panzern informiert, ohne Details zu nennen. VBS-Chefin Viola Amherd und die Ruag selbst gaben eine Untersuchung der Vorgänge in Auftrag.

Ermittlungen wegen Bestechung
Laut den Radio SRF-Recherchen geht es bei den Ermittlungen der zuständigen Staatsanwaltschaft um mutmassliche Bestechung im Handel mit Ersatzteilen der Leopard 1. Die zuständige Staatsanwaltschaft hat entsprechende Recherchen bestätigt: «Bei der Staatsanwaltschaft Verden, Zentralstelle für Korruptionsbekämpfung, wird ein Ermittlungsverfahren gegen fünf deutsche Staatsangehörige wegen des Verdachts der Untreue, der Bestechung und Bestechlichkeit im geschäftlichen Verkehr geführt. Gegenstand sind Unregelmässigkeiten im Zusammenhang mit dem Handel mit Ersatzteilen für militärisches Gerät.» Nach Informationen von Radio SRF ist auch ein früherer Ruag-Mitarbeiter im Visier der Strafverfolgungsbehörden.

Die Ermittler haben bereits zweimal in der Schweiz um Rechthilfe ersucht, dies bestätigten das Bundesamt für Justiz und die Bundesanwaltschaft auf Anfrage von Radio SRF. Ruag-Sprecher Silvan Gruber erklärte: «Wir haben Kenntnis vom Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft in Verden und unterstützen die Untersuchung.» (mc/pg)

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