Kudelski steigert Umsatz in H1 und peilt höhere Ziele an

Kudelski steigert Umsatz in H1 und peilt höhere Ziele an
Kudelski-Konzernchef André Kudelski. (Foto: Kudelski)

Kudelski-Konzernchef André Kudelski. (Foto: Kudelski)

Cheseaux-sur-Lausanne – Kudelski weist für das erste Semester 2015 trotz der Frankenstärke verbesserte Kennzahlen aus. Für die zweite Jahreshälfte ist das Management optimistisch und erhöht die Jahresziele für den Umsatz und den EBIT.

Firmenchef André Kudelski spricht von einer positiven Dynamik in Europa und einer verbesserten Situation in den Schwellenländern. Tatsächlich erzielte sein Unternehmen im ersten Semester Fortschritte. So stieg der Umsatz um 6,2% auf 425,0 Mio CHF. Zu konstanten Wechselkursen hätte sogar ein Plus von gut 10% resultiert, wie das auf digitale Sicherheitssysteme spezialisierte Unternehmen am Donnerstag mitteilte.

Beim operativen Ergebnis auf Stufe EBIT und beim Reinergebnis machte das Unternehmen noch grössere Fortschritte. Der EBIT stieg um 9,7% auf 30,4 Mio CHF. Unter dem Strich steht ein Reingewinn von 9,8 Mio CHF (VJ 0,6 Mio). Das den Aktionären zurechenbare Reinergebnis wird mit 7,0 Mio CHF ausgewiesen (VJ -0,6 Mio) angegeben.

Gefragte Kontrolltools
Die Kernsparte Integrated Digital TV (IDTV, Verschlüsselung von TV-Inhalten), die rund drei Viertel zum Umsatz beisteuert, wuchs in Lokalwährungen um 6,8%. Es seien diverse Aufträge gewonnen worden, hiess es dazu. Auch im technologisch führenden Bereich seien Produkte verkauft worden. IDTV konnte gemäss den Angaben auch den EBIT deutlich steigern.

Die kleinere Sparte «Public Access» (Kontrolltools unter anderem für Parkhäuser und Skilifte) legte beim Umsatz sogar um 24% zu, wobei auch Übernahmen eine Rolle spielten. Damit habe die Sparte ihre Präsenz ausserhalb von Europa verstärkt und die aussereuropäische Umsatzbasis verdoppelt, hiess es dazu. Beim EBIT verbuchte der Bereich allerdings einen Rückschlag. Dies wurde mit Kosten für Wachstumsinitiativen begründet.

Profitiert hat das Unternehmen auch von einem anhaltenden «Momentum» in Sachen Lizenzdeals. Es seien Verträge mit Netflix, Google, Disney und Bloomberg abgeschlossen worden. Finanzielle Details dazu gibt Kudelski nicht bekannt.

Höhere Guidance
Für die zweite Jahreshälfte rechnet das Management mit einem guten Geschäftsgang und erhöht daher die Guidance. Es wird neu ein Jahresumsatz zwischen 920 und 940 Mio CHF (bislang 845 bis 875 Mio) und ein EBIT zwischen 70 und 80 Mio CHF (bislang 50 bis 65 Mio) angepeilt. Das günstige Momentum im Bereich Integrated Digital TV werde voraussichtlich anhalten, und der Umsatz werde in dieser Sparte im zweiten Halbjahr wohl höher ausfallen als im ersten, hiess es zur Begründung. Auch für Public Access wird ein weiterhin starkes Wachstum prognostiziert, basierend auf einem guten Auftragsbestand.

Beim operativen Ergebnis werde Integrated Digital TV im zweiten Halbjahr wohl weniger EBIT erzielen als im ersten, hiess es weiter. Von Public Access wird ein Beitrag auf Vorjahresniveau erwartet.

Wechselkurseffekte weniger schlimm
CEO André Kudelski sieht die Folgen der Wechselkursveränderungen auf den Umsatz in diesem Zusammenhang nicht mehr so dramatisch wie zu Jahresbeginn. Er rechne mit einem negativen Währungseinfluss von nur noch 50 Mio CHF, sagte er. Nach dem Entscheid der SNB war von 100 Mio CHF die Rede gewesen. Mit den vorgelegten Zahlen hat Kudelski die Markterwartungen beim Umsatz übertroffen, beim EBIT knapp erfüllt und beim Reingewinn deutlich verfehlt. Zum Teil äusserten sich Analysten auch enttäuscht über die neue Guidance, weil sie ambitioniertere Ziele erwartet hatten. (awp/mc/pg)

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