Kühne+Nagel wächst im dritten Quartal kräftig

Schindellegi – Der Logistikdienstleister Kühne+Nagel ist auch im dritten Quartal munter weiter gewachsen und hat die Volumen erneut klar gesteigert. Allerdings geht dieser Erfolg etwas zulasten des Betriebsgewinns. Dessen Zuwachs fiel unterproportional aus. An der Börse reagiert die Aktie klar negativ.

Für das Unternehmen selbst ist der unter den Erwartungen ausgefallene Betriebsgewinn jedoch kein Grund zur Enttäuschung. «Wenn man seine Volumenbasis deutlich verbreitert, muss man mehr Personal einsetzen, um den Mehraufwand bewältigen zu können», sagte Markus Blanka-Graff, der Finanzchef des Logistikers am Donnerstag gegenüber AWP. Entsprechend seien die Kosten höher ausgefallen.

Man sei von der aktuellen Strategie aber überzeugt und wolle auch in Zukunft bei den Volumen deutlich zulegen, sagte er weiter. Dabei gilt aktuell das Ziel, bis 2022 doppelt so schnell zu wachsen wie der Gesamtmarkt. Betrachtet man die vergangenen neun Monate, so legte insbesondere die Seefracht mit einem Wachstum von 8,8 Prozent an Dynamik zu. In der Luftfracht-Sparte wurde die sogenannte Tonnage um 16,0 Prozent gesteigert.

Nettoumsatz legte klar zu
Wirft man einen Blick auf die Kennzahlen auf Gruppenebene, so legte der Nettoumsatz von Juli bis September um 12,4 Prozent zu auf 5,30 Milliarden Franken. Der um die volatilen Frachttarife bereinigte und deshalb aussagekräftigere Rohertrag verbesserte sich um 9,7 Prozent auf 1,93 Milliarden.

Nicht ganz mit diesem Wachstum mithalten konnte wie erwähnt der Betriebsgewinn (EBIT). Bei diesem resultierte nur ein Anstieg um 4,7 Prozent auf 244 Millionen Franken. Damit verringerte sich entsprechend auch die EBIT-Marge auf 4,6 Prozent von 4,9 Prozent. Der den Aktionären anrechenbare Reingewinn legte noch um 3,3 Prozent auf 189 Millionen zu – ein Wert, der relativ klar unter den Erwartungen der Analysten lag.

Mit Verweis auf das derzeit laufende vierte Quartal erklärte der Finanzchef, dass dieses gut begonnen habe. Sein Konzern sei daher optimistisch, das Geschäftsjahr 2018 erneut erfolgreich und im Rahmen der Erwartungen der Analysten abzuschliessen. Ein Einbruch bei den Volumen lasse sich denn auch zum aktuellen Zeitpunkt noch kaum beobachten.

«Rechnen mit erfreulichem 2018»
Optimistisch klingt denn auch der offizielle Endjahresausblick des Unternehmens. «Vor dem Hintergrund der sehr guten ersten neun Monate rechnen wir mit einem insgesamt erfreulichen Jahr 2018», wird CEO Detlef Trefzger in der Pressemitteilung zitiert.

Einen gewissen negativen Effekt auf das Geschäft von Kühne+Nagel könnten in den danach folgenden Quartalen jedoch Zölle haben, wie sie die US-Regierung unter Präsident Donald Trump vermehrt einführt, erklärte Finanzchef Blanka-Graff. Das Volumenwachstum drohe etwas ausgebremst zu werden. Allerdings könnte dafür die sich nach wie vor robust entwickelnde Weltkonjunktur dem Logistiker zu Hilfe eilen.

An der Börse verloren die Anteilsscheine von Kühne+Nagel am Donnerstag deutlich an Wert. So gab die Aktie bis Handelsschluss 6,0 Prozent nach. Bereits die jüngste Korrektur an den Aktienmärkten von letzter Woche hatte die Aktien klar in Mitleidenschaft gezogen. Mit ihrem aktuellen Wert notiert die Aktie so tief wie seit Frühling 2017 nicht mehr. Der Gesamtmarkt gemessen am SPI-Index liegt am Berichtstag hingegen mit 0,63 Prozent relativ klar im grünen Bereich. (awp/mc/ps)

Kühne+Nagel

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