Landis+Gyr erwartet Verbesserungen im zweiten Halbjahr

Landis+Gyr erwartet Verbesserungen im zweiten Halbjahr
(Foto: Landis+Gyr)

Zug – Landis+Gyr hat im ersten Halbjahr 2022/23 gut gearbeitet. Allerdings bremsten Lieferkettenprobleme den Hersteller von Energiemanagement-Produkten und der Betriebsgewinn ging massiv zurück. Für das zweite Halbjahr rechnet das Unternehmen nun aber mit einer Entspannung beim Nachschub und damit auch einer Verbesserung der Profitabilität.

Bereits 2021/22 seien wegen Lieferkettenproblemen zusätzliche Kosten von rund 30 Millionen US-Dollar angefallen, sagte Konzernchef Werner Lieberherr an einer Telefonkonferenz am Donnerstag. Für das laufende Geschäftsjahr 2022/23 geht das Unternehmen nun von rund 60 Millionen Dollar zusätzlicher Kosten aus. Dies wirkt sich auf den Umsatz aus: Rund 80 Millionen Dollar Umsatz seien zeitlich verschoben worden. Die grösste Herausforderung sei dabei die Beschaffung von Halbleitern.

Immerhin scheint sich eine Entspannung abzuzeichnen, nachdem das bereinigte Betriebsergebnis (EBITDA) im ersten Halbjahr um gut 31 Prozent auf 48,7 Millionen Dollar einbrach. «Die Kulmination fand im ersten Halbjahr statt», so CEO Lieberherr. Und bei einer Normalisierung der Lieferketten sei eine zweistellige EBITDA-Marge wieder möglich. Diese war im ersten Halbjahr auf nur noch 6,7 von 10,1 Prozent gesunken.

Den Lieferkettenproblemen und damit höheren Kosten trete Landis+Gyr mit Kostensenkungen entgegen. Zudem soll die im Vorjahr übernommene türkische Firma Luna Elektrik als Tiefpreisproduzent positioniert werden.

Positive Aussichten
«Die Transformation des Unternehmens ist auf gutem Weg», sagte Lieberherr denn auch. Der Konzern fokussiert sich auf den Ausbau der Marktposition in den Bereichen Smart Infrastructure, Grid Edge Intelligence und Smart Metering Dienstleistungen.

Und dank der Energiewende befinde sich Landis+Gyr dabei in einem «Sweet Spot». Der Bedarf an intelligenten Stromnetzen, mit denen die Energieeffizienz gesteigert und die Stabilität kritischer Infrastrukturen gewährleistet werden könne, nehme zu. Zudem könne damit die Dekarbonisierung vorangetrieben werden.

Man sei dadurch auch rezessionsresistent, so der CEO weiter. Denn die Markteinführung der Produkte werde ja fortgesetzt, da dank diesen Kosten gespart werden könnten. Zudem dürften bei einem Abschwung wohl auch die Kosten von Landis+Gyr sinken.

Positiv stimme auch der hohe Auftragsbestand. «Der Rollout wird im 2023 anlaufen», sagte der CEO. An der im Mai gemachten Guidance hält das Unternehmen denn auch fest. Für das laufende Geschäftsjahr wird weiter ein Umsatzwachstum von 6 bis 10 Prozent und eine EBITDA-Marge zwischen 5 und 8 Prozent erwartet.

Weiterhin Dividendenfirma
Zu einer Dividende wollte sich Lieberherr zu jetzigen Zeitpunkt nicht konkret äussern. Aber Landis+Gyr sei eine Dividendenfirma und verfüge auch jetzt über die dazu nötigen Mittel. Zudem werde die Dividende aus den Kapitaleinlagereserven der Firma ausgerichtet.

Im ersten Halbjahr 2022/23 hat Landis+Gyr den Umsatz um 4,0 Prozent auf 728,7 Millionen US-Dollar gesteigert. Der Reingewinn stieg dank des Verkaufs einer Beteiligung auf 186,5 Millionen Dollar nach 35 Millionen im Vorjahr. (awp/mc/ps)

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