Leclanché laut verspätetem Halbjahresbericht tief in den roten Zahlen

Leclanché laut verspätetem Halbjahresbericht tief in den roten Zahlen

Yverdon-les-Bains – Leclanché hat in der ersten Jahreshälfte 2022 nicht nur weniger umgesetzt, unter dem Strich resultierte auch ein deutlich grösserer Verlust als im Vorjahr. Der Westschweizer Batterie-Hersteller hatte von der Börsenbetreiberin SIX zuvor eine Firstverlängerung für die Resultate-Publikation gewährt bekommen.

Konkret halbierte sich der Umsatz in der Berichtsperiode etwa auf noch 7,6 Millionen Franken (VJ 15,2 Mio), wie die Gesellschaft am Donnerstagabend mitteilte. Das Unternehmen steckt daher wenig erstaunlich weiterhin tief in der Verlustzone: Der Betriebsverlust für das erste Halbjahr summierte sich auf 37,8 Millionen (VJ -24,3 Mio). Auch unter dem Strich sah es nicht besser aus. Der Nettoverlust betrug 46,8 Millionen (VJ -31,8 Mio).

Mehr Aufträge
Immerhin habe man eine starke Zunahme des Auftragsbestandes verzeichnet, teilte Leclanché in dem Communiqué weiter mit. Dies habe zu einem deutlichen Anstieg der Produktionsfinanzierung geführt, insbesondere in den Märkten für Schiffs- und Bahntransport, was den hohen Betriebsverlust erkläre. Der Auftragsbestand für den Bereich e-Mobility von Leclanché habe sich innerhalb von nur 6 Monaten derweil um fast 100 Prozent erhöht.

Auf Produktionsseite hätten globale Lieferkettenengpässe allerdings zu anhaltenden Verzögerungen bei der Lieferung von Produkten und Rohstoffen geführt. Durch eine Abstimmung mit den Kunden habe man die Systemlieferungen jedoch so verschoben oder geändert, dass keine Verträge verloren gingen, heisst es weiter.

Die von den Aktionären im September genehmigte Umwandlung von Schulden in Eigenkapital in Höhe von 41,3 Millionen Franken, die mit dem grössten Aktionär des Unternehmens vereinbart wurde, sei nun ausserdem abgeschlossen. Diese Restrukturierungsmassnahme stärke die Bilanz.

Zahlenkranz verschoben
Die SIX Exchange Regulation hatte die Verschiebung der Publikation des Halbjahreszahlen deshalb bewilligt, weil es bei Leclanché zu verschiedenen internen Veränderungen innerhalb des Finanzteams in den letzten sechs Monaten gekommen war. Dazu kam eine Ausgliederung des eTransport-Geschäfts sowie ein Upgrade des ERP-Systems.

Die Börsenaufsicht hatte sich in ihrer Stellungnahme vorbehalten, den Handel mit den Leclanché-Aktien auszusetzen, falls der Halbjahresbericht 2022 nicht wie gefordert bis spätestens 30. November 2022 eingereicht wird. Diese First hat das Unternehmen nun zwar eingehalten.

Es war allerdings nicht die erste Ehrenrunde, die Leclanché drehte. Bereits den Geschäftsbericht 2021 hatte das Unternehmen erst nach drei Fristverlängerungen vorlegen können. Das Unternehmen hatte im Geschäftsjahr 2021 einen Nettoverlust von 80 Millionen eingefahren. (awp/mc/pg)

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