Macron: Frieden und Demokratie vereinen Frankreich und Schweiz

Macron: Frieden und Demokratie vereinen Frankreich und Schweiz
Emmanuel Macron und Bundespräsident Alain Berset in Bern. (admin.ch)

Bern – Frankreich und die Schweiz seien in ihren Werten wie Demokratie und Frieden vereint. Das sagte der französische Präsident Emmanuel Macron am Mittwoch in seiner Begrüssungsansprache zum Staatsbesuch in Bern. Beide Länder könnten den Konflikten in der Welt gegenüber nicht gleichgültig bleiben.

Macron nannte in der Wandelhalle des Parlamentsgebäudes besonders den Krieg in der Ukraine, Israel nach dem Hamas-Massaker und andere Konfliktherde wie die Vertreibungen aus Berg-Karabach. Die Schweiz zeige beim Ukraine-Krieg ihr klares Engagement, indem sie die EU-Sanktionen übernehme.

«Jeder nach seinen Mitteln», sagte der Präsident. Auch ohne Lieferungen von Kriegsmaterial stellten die Schweizer Unterstützung wie die humanitäre Hilfe, die Entminung und die Wiederaufbaukonferenz von Lugano wichtige Faktoren für die Ukraine dar.

Beziehungen zur EU klären
Der Moment wiege schwer, stimmte Macron seinem Vorredner Alain Berset zu. Die historische und kulturelle Freundschaft zwischen Frankreich und der Schweiz würden das auch tun. Für die Schweiz sei es essenziell, ihre Beziehungen zur EU zu klären.

Ein Schlüsselmoment sei gekommen, die Verhandlungen müssten zum Erfolg führen. Frankreich unterstütze die EU-Kommission in ihren Absichten, auch wegen Forschung und Wirtschaft.

Gemeinsames Erbe verteidigen
Frankreich und die Schweiz seien mehr als Nachbarn, sie seien Freunde, gleichsam Cousins. Beide Länder hätten ein gemeinsames Erbe zu verteidigen. Die Gebiete der Zusammenarbeit seien vielfältig, erklärte Macron.

Das gemeinsame Interesse am Schutz der Gletscher hätten beide Länder an einer internationalen Konferenz in Paris bekräftigt. Die Zusammenarbeit auf dem Gesundheitssektor habe sich in der Covid-19-Pandemie vertieft.

2024 folge ein Kolloquium beider Länder auf diesem Gebiet, bei dem auch die Frage des Gesundheitspersonals zur Sprache komme. «Es lebe Frankreich, es lebe die Schweiz, und es lebe die Freundschaft», schloss der Staatsgast seine Ansprache.

Mit militärischen Ehren empfangen
Das französische Präsidentenpaar wurde am Mittwochnachmittag auf dem Bundesplatz in Bern vom Gesamtbundesrat empfangen. Danach schritten Emmanuel Macron und Bundespräsident Alain Berset zu den Klängen des Fahnenmarsches zusammen die Ehrenformation ab. Macron, Berset und ihre beiden Ehefrauen nahmen sich viel Zeit, um die Mitglieder des Bundesrates sowie zahlreiche weitere Personen vor dem Bundeshaus zu begrüssen bevor sie auf dem roten Teppich über den Bundesplatz marschierten.

Dort hatten sich rund tausend Schaulustige hinter den Abschrankungen versammelt, um einen Blick auf das prominente Präsidentenpaar werfen zu können, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete. Viele der Anwesenden sprachen französisch, einige hatten französische Fähnchen mitgebracht. Sie wurden von Märschen des Armeespiels unterhalten.

Das Bundeshaus selber war für den Empfang mit allen Kantonswappen geschmückt, auf dem Bundesplatz wehten neben der Schweizer und der französischen auch die EU-Fahne. Für die Sicherheit sorgten zahlreiche Polizisten – unter anderem waren sie auch auf dem Dach des Bundeshauses zu sehen. (awp/mc/pg)

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