MCH Group mit tieferem Betriebsertrag

MCH Group mit tieferem Betriebsertrag

MCH Group-CEO René Kamm.

Basel – Die Messebetreiberin MCH Group hat im ersten Halbjahr 2011 einen Rückgang des Betriebsertrags und des Gewinns hinnehmen müssen. Der Grund dafür ist das zyklusbedingt schwächer besetzte Messeprogramm in ungeraden Jahren. So findet beispielsweise die Baumesse Swissbau traditionell nur in geraden Jahren statt.

Wegen den geringeren Aktivitäten im zweiten Halbjahr und dem starken Franken rechnet die Gruppe mit einem Jahresgewinn, der unter dem Halbjahresergebnis zu liegen kommt. Das zweite Semester bringt demnach einen Verlust.

EBIT sinkt auf 28,4 Mio. Fanken
In der ersten Jahreshälfte sank der Betriebsertrag auf 225,3 Mio CHF nach 242,1 Mio im Vorjahr. Er lag aber über den 200,3 Mio aus dem Jahr 2009. Der Betriebgewinn EBIT sank auf 28,4 Mio nach 42,0 Mio und der Gruppengewinn ging auf 25,2 Mio nach 38,6 Mio zurück, wie die Gruppe am Dienstag mitteilte. EBIT und Gewinn hatten im Jahr 2009 18,4 Mio respektive 15,5 Mio betragen. Die Gewinnmarge lag in der Berichtsperiode bei 11,2 (VJ 15,9)%.

«Gutes Ergebnis»
«Wir dürfen mit dem ersten Halbjahr 2011 zufrieden sein. Angesichts des zyklusbedingt schwächeren Messeprogramms können wir ein gutes Ergebnis ausweisen», wird CEO René Kamm im Halbjahresbericht zitiert. Die von der MCH Group selbst veranstalteten Messen haben im ersten Halbjahr einen Ertrag von 165,2 Mio eingebracht. Das sind 25,3 Mio weniger als im Vorjahr, aber 12,1 Mio mehr als 2009. Derweil konnten in den Geschäftsfeldern MCH Infrastruktur (Vermietungsgeschäfte) und MCH Event Services die Betriebserträge im Vergleich zu den Vorjahren auf 14,1 Mio respektive 46,0 Mio gesteigert werden.

14 Eigen- und 18 Gastmessen
In der Bilanz wuchs die Summe vor allem aufgrund eines Hallenneubaus in Basel per Ende Juni auf 708,9 Mio nach 645,4 Mio Ende 2010. An den Messestandorten Basel, Lausanne und Zürich fanden in den Monaten Januar bis Juni 14 Eigen- und 18 Gastmessen mit rund 7’500 ausstellenden Firmen statt. Diese haben über eine Million Besucher angezogen.

Starker Franken ohne «markanten Einfluss»
Der starke Franken habe auf das Halbjahresergebnis «keinen markanten Einfluss» gehabt, so die Mitteilung weiter. Der Einfluss auf das Inlandgeschäft sei gering gewesen, allerdings mussten bei den Auslandsaktivitäten im Geschäftsfeld MCH Event Services entsprechende Währungsverluste hingenommen werden. Je nach Währungsentwicklung sei dies auch im zweiten Halbjahr zu erwarten. Zudem rechnet MCH mit direkten Auswirkungen der Frankenstärke bei der Art Basel Miami Beach, die Anfang Dezember stattfindet.

Indirekt werde eine dauerhafte Überbewertung des Schweizer Frankens auch das Inland-Messegeschäft betreffen. Sie führe zu Standort-Nachteilen der Schweiz gegenüber den Euro-Ländern und einer Verstärkung des Preisdrucks seitens der ausländischen Aussteller.

Schwächere Entwicklung in H2 erwartet
Im zweiten Halbjahr rechnet die Gruppe aufgrund saisonaler Schwankungen im Messegeschäft und den Währungsturbulenzen mit einer wesentlich schwächeren Entwicklung der Ergebnisse als im ersten Semester. «Das zweite Halbjahr ist mit zwei bis drei veranstaltungslosen Monaten immer viel schwächer als das erste, in das die ertragsstärksten Messen fallen», so Kamm. Zudem ist das Messeprogramm im Herbst schwächer besetzt als jenes im Frühling.

Für das Gesamtjahr 2011 geht die Messebetreiberin von einem Jahresgewinn aus, der unter dem Halbjahresergebnis liegen wird. Es sei somit im zweiten Halbjahr ein Verlust zu erwarten, erklärte ein Sprecher auf Anfrage von AWP.

Gründung von Tochtergesellschaft geplant
Weiter plane die Gruppe die Gründung der MCH Beaulieu Lausanne SA. Diese Tochter soll dann mit der Beaulieu Explotation fusioniert werden. Das ermögliche es, die Minderheitsanteile von 7,5% an der Beaulieu Explotation, welche noch im Besitze der MCH Gruppe seien, ebenfalls zu erwerben. (awp/mc/pg)

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