Mehr als 200 Covid-Patienten auf Intensivstationen

Mehr als 200 Covid-Patienten auf Intensivstationen
Behandlung eines Covid-19-Patienten am Universitätsspital Basel. (Foto: Unibas)

Bern – Mehr als 200 Covid-Patientinnen und -Patienten sind nach Angaben der Kantone zurzeit in Intensivstationen von Spitälern. Die Situation lässt sich demnach noch bewältigen. Die neue Coronavirus-Variante Omikron wurde bis Sonntag in der Schweiz nicht nachgewiesen.

Aufgrund der gegenwärtigen Dynamik sei mit einer weiteren Zunahme von Hospitalisationen und einer steigenden Belastung der Intensivstationen zu rechnen, teilte Tobias Bär, Sprecher der Kantonalen Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK), am Sonntag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. In einigen Kantonen beziehungsweise Spitälern gebe es fast keine freien Betten mehr. Bär bestätigte damit Berichte in verschiedenen Sonntagszeitungen.

Die GDK geht daher davon aus, dass bald wieder vermehrt Patientinnen und Patienten in Spitäler anderer Kantone verlegt und sogenannt nicht dringliche Eingriffe verschoben werden müssen. Dazu zählen etwa auch Krebsoperationen.

Die Kantone werden laut GDK die Kapazitäten für die Behandlung der Covid-Patientinnen und -Patienten nach Möglichkeit erhöhen. Diesem Ausbau seien allerdings Grenzen gesetzt.

Die Zahl der betriebenen Intensivbetten wurde gemäss GDK in den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich erhöht. In der ersten Corona-Welle seien vorsorglich und theoretisch über 1000 Betten in Intensivpflegestationen (IPS) ausgewiesen worden. Diese Betten wären aber ausserhalb der zertifizierten Rahmens der Intensivstationen und mit Intensiv-Hilfspersonal aus Fachbereichen wie zum Beispiel der Anästhesie betrieben worden.

Die Richtlinien der Schweizerischen Gesellschaft für Intensivmedizin (SGI), die unter anderem die räumlichen Anforderungen und die erforderliche Personaldotation für eine Zertifizierung definieren, hätten laut GDK nicht eingehalten werden können.

Triagen künftig nicht auszuschliessen
Bei einer Zuspitzung der Lage und einer ausserordentlichen Ressourcenknappheit seien Triagen von Patienten nicht auszuschliessen, schrieb die GDK. Handlungsleitend seien dabei die medizinisch-ethischen Richtlinien der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW) und der SGI.

Demnach ist das übergeordnete Ziel, möglichst viele Menschenleben zu retten. Für die Triage bleibt die kurzfristige Überlebensprognose das erste und wichtigste Entscheidungskriterium. Die Ressourcen sind ohne Diskriminierung zu verteilen. Merkmale wie Alter, Geschlecht, Behinderung, soziale Stellung oder Impfstatus dürfen nicht als Triagekriterien herangezogen werden.

Omikron in der Schweiz nicht nachgewiesen
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) teilte am Sonntag auf Anfrage von Keystone-SDA mit, dass die neue Coronavirus-Variante Omikron (B.1.1.529) bisher in der Schweiz nicht nachgewiesen wurde. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte die Variante am Freitag als «besorgniserregend» eingestuft. (awp/mc/ps)

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