MEM-Industrie profitiert von anziehender Konjunktur

MEM-Industrie profitiert von anziehender Konjunktur

Der Auftragseingang erhöhte sich in der MEM-Industrie im Q4 um knapp 30 Prozent.

Zürich – Die schweizerische Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Industrie) profitierte 2010 von der positiven Entwicklung der Weltkonjunktur. In der Branche ist aber nicht wieder alles zum Besten bestellt: Der Umsatz bewegt sich noch immer weit unter dem Vorkrisenniveau und die Frankenstärke untergräbt die positiven Effekte der wirtschaftlichen Erholung

Dies schreibt der Branchenverband Swissmem am Donnerstag in einer Medienmitteilung. Im vierten Quartal 2010 stiegen die Bestellungseingänge der MEM-Industrie gegenüber dem Vorjahr um 29,3%, im Gesamtjahr resultiert ein Plus von 16,4%. Von Oktober bis Dezember 2010 erhöhte sich erstmals auch der Umsatz (+5,9%). Für das gesamte Jahr 2010 liege der Umsatz der Branche jedoch unter jenem von 2009 (-1%). Eine Umfrage unter den Swissmem-Mitgliedern habe ferner gezeigt, dass die Frankenstärke massiv auf die Margen drückt; viele Unternehmen seien dadurch wieder in die operative Verlustzone abgeglitten. Um keine Aufträge zu verlieren, hätten viele Exportfirmen die Preise senken müssen. 48% der befragten Unternehmen erlitten den Angaben zufolge dadurch einen Margenverlust von mehr als 6 Prozentpunkten. Mittelfristig sei die Überlebensfähigkeit vieler Betriebe gefährdet, mahnt Swissmem.

Katalog an Forderungen
Swissmem fordert darum diverse Massnahmen. Unter anderem müsste der Kommission für Technologie und Innovation (KIT) für 2012 zusätzlich 50 Mio CHF zugesprochen werden, damit Innovationsprojekte noch stärker gefördert werden können. Zudem soll der Bund das Freihandelsabkommen mit China und Indien möglichst schnell abschliessen. Auch die Personenfreizügigkeit dürfe nicht angetastet werden. Zudem müssten Importeure ihre währungsbedingten Gewinne an die Kunden weitergeben und die Preise entsprechend senken. Die Wachstumsdynamik dürfte sich in den kommenden Monaten abschwächen, urteilt Swissmem. Zwar werde der zunehmende Bestellungseingange zu steigenden Umsätzen führen, doch es bestehe wenig Aussicht auf Besserung an der Währungsfront. Die Margensituation werde sich somit kaum verbessern und Swissmem gehe davon aus, dass sich die negativen Auswirkungen der Frankenstärke im Verlaufe des Jahres 2011 noch akzentuieren werden. (awp/mc/ps)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert