Metall Zug steigert Betriebsgewinn im Halbjahr bei gehaltenem Umsatz

Jürg Werner, CEO Metall Zug Gruppe. (Foto: Metall Zug)

Zug – Die Industriegruppe Metall Zug hat im ersten Halbjahr 2014 bei gehaltenem Umsatz das Betriebsergebnis erhöht. Während die Bereiche Haushaltsapparate und Wire Processing (Schleuniger) von steigenden Umsätzen und Kostenoptimierungen profitierten, kommt die Restrukturierung bei Infection Control (Belimed) nur langsam voran. Für das Gesamtjahr wird auf Gruppenebene nur noch mit einem auf dem Vorjahresniveau liegenden operativen Ergebnis gerechnet, der Margendruck bleibt ein Problem.

Der Bruttoumsatz von Metall Zug lag im Halbjahr mit 428,9 Mio CHF um 0,2% leicht unter Vorjahr. Um Akquisitions- und Währungseffekte bereinigt wäre der Umsatz um 0,1% tiefer ausgefallen, teilte das Unternehmen am Montag mit. Der Betriebsgewinn erhöhte sich auf Stufe EBIT um knapp 17% auf 26,7 Mio. Dies sei trotz einem anspruchsvollen, von Preisdruck geprägten Marktumfeld gelungen. Die EBIT-Marge erhöhte sich auf 6,2% von 5,3% im Vorjahr.

Derweil nahm der Reingewinn deutlich auf 31,9 Mio von 70,8 Mio CHF ab. Allerdings hatte im Vorjahr der Verkauf eines Teils der Zug-Estates-Aktien sowie die Aufwertung der noch verbleibenden Anteile zum Marktwert das Ergebnis vor Steuern mit 46,1 Mio begünstigt. In der Berichtsperiode seien die 17’895 verbliebenen Zug-Estates-Titel mit einem Gewinn von 0,6 Mio veräussert worden. Unter Ausklammerung der Sondereffekte wäre der Gewinn um knapp 15% in die Höhe geklettert.

Gefragte Haushaltapparate
Im Bereich Haushaltsapparate unter anderem mit den Marken V-ZUG und Sibir hat Metall Zug die Ertragskraft gestärkt und den Umsatz um 2,2% auf 282 Mio CHF gesteigert. Um den Einfluss der Übernahme des Kühlgerätegeschäfts (+0,3%) und des Währungseffekts (-0,1%) bereinigt resultiert ein Plus von 2,0%. Der Bereichs-EBIT wuchs um gut einen Viertel auf 27,3 Mio, was dem konsequenten Kostenmanagement und Prozessoptimierungen zugeschrieben wird.

Die Internationalisierungsstrategie bei V-ZUG werde weiterhin gezielt vorangetrieben, einhergehend mit der Konsolidierung und Fokussierung in bislang bearbeiteten Ländern, so die Mitteilung weiter. Dabei habe man etwa in der Wärmepumpentechnologie, in der Textilpflege oder bei den Waschautomaten von Adora Weltneuheiten auf den Markt gebracht.

Langsamer Belimed-Umbau
Die im Bereich Infection Control zusammengefasste Belimed-Gruppe musste hingegen in den Restrukturierungsbemühungen Rückschläge einstecken. Der Umsatz fiel in der ersten Jahreshälfte um 18% auf 84,2 Mio zurück (-16% in LW). Beim Vergleich mit der Zahl aus dem Vorjahr sei jedoch zu berücksichtigen, dass diese aufgrund einer «atypischen Saisonalität» höher als üblich ausgefallen sei, da die Gruppe damals von einer Reihe grösserer Aufträge profitierte hatte.

Das Betriebsergebnis von Belimed lag mit 9,3 Mio CHF im Minus, dies nach einem EBIT-Verlust von 4,5 Mio im Halbjahr 2013. Als Belastungsfaktoren nennt Metall Zug den tieferen Umsatz, laufende Restrukturierungskosten sowie einen ungünstigen Umsatzmix.

In Europa habe sich der Preisdruck für Belimed mit den Sparmassnahmen der öffentlichen Hand und der sich daraus verstärkenden Zurückhaltung bei Investitionen in Krankenhäusern verschärft, heisst es. In den USA belasteten die mit der Einführung der Gesundheitsreform verbundenen neuen Regeln in der Krankenkostenfinanzierung das Investitionsverhalten.

Dynamische Schleuniger-Gruppe
Die im Bereich Wire Processing tätige Schleuniger-Gruppe steigerte demgegenüber den Umsatz um einen Fünftel auf 63,5 Mio CHF. Das organische Wachstum von 19% sei allerdings ebenfalls von einer «atypischen Saisonalität» begünstigt worden. Mit dem höheren Volumen und erfolgreichen Effizienzsteigerungen wuchs der EBIT gar um 47% auf 10,2 Mio.

Schleuniger habe auf hohem Niveau in die Produktneuentwicklung investiert und ihre Marktpräsenz verstärkt. Die Kosten daraus würden die Rechnung in der zweiten Jahreshälfte stärker belasten als in der ersten.

Im Ausblick rechnet das Management auf Gruppenebene mit einem weiterhin herausfordernden Marktumfeld. Der Druck auf die Preise und die Margen dürfte in allen Bereichen anhalten, heisst es. Für das Gesamtjahr wird ein EBIT erwartet, der im Rahmen des Vorjahres liegt. Bislang wurde mit einem leicht höheren Betriebsergebnis gerechnet. Das Finanzergebnis werde dieses Jahr nicht mehr von Sondereffekten im Zusammenhang mit den Zug-Estates-Papieren profitieren und deshalb tiefer ausfallen. (awp/mc/upd/ps)

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