Natixis IM Global Retirement Index 2025: Schweiz bleibt weltweit in den Top 3, was die Lebensqualität im Alter betrifft

Zürich – Laut dem Global Retirement Index (GRI), der von Natixis Investment Managers in Zusammenarbeit mit CoreData Research veröffentlicht wurde, belegt die Schweiz mit einer Gesamtbewertung von 81 % weltweit den 3. Platz. Damit überlässt sie den ersten Rang Norwegen (83 %), gefolgt von Irland (82 %). Island und Dänemark vervollständigen mit jeweils 79 % die Top 5.
Ein solides und ausgewogenes Schweizer Modell
Die Schweiz ist neben Irland eines der beiden einzigen Länder, die in jedem der vier bewerteten Teilindizes – Finanzen im Ruhestand, Gesundheit, materielles Wohlergehen und Lebensqualität – zu den Top 10 gehören.
- Im Teilindex Gesundheit belegt die Schweiz mit einem Wert von 91 % den 5. Platz. Sie rangiert weltweit auf Platz 2 sowohl bei der Lebenserwartung als auch bei den Gesundheitsausgaben pro Kopf. Zum Vergleich: Während Japan bei der Lebenserwartung an erster Stelle steht, liegt es im Bereich Finanzen lediglich auf Rang 41 weltweit.
- Im Bereich materielles Wohlergehen liegt die Schweiz mit 80 % auf Rang 7. Während sie bei der Arbeitslosenquote weltweit führend bleibt und beim Pro-Kopf-Einkommen den 5. Platz belegt, reicht es bei der Einkommensgleichheit nur für Rang 22.
- Die Schweiz steigt bei den Finanzen im Ruhestand auf den 2. Rang (74 %) und profitiert dabei insbesondere von einer besseren Bewertung bei der Staatsverschuldung (6. statt 11. Platz im Jahr 2024). Damit gehört sie – neben Irland und Australien – zu den wenigen Ländern in den Top 10, die auch in diesem Bereich überzeugen, während Frankreich etwa auf Rang 39 abrutscht.
- In puncto Lebensqualität belegt die Schweiz mit 80 % den 7. Platz. Sie behauptet ihre Spitzenposition bei Umweltfaktoren sowie beim Zugang zu Wasser und sanitären Einrichtungen. Hingegen verzeichnet sie leichte Rückgänge bei der Luftqualität und der Lebenszufriedenheit – Bereiche, in denen die nordischen Länder wie Norwegen und Dänemark weiterhin führend sind.
Wachsende Sorgen trotz solider Ergebnisse
Trotz dieser sehr positiven Ergebnisse, bleibt die Stimmung von Besorgnis geprägt. Laut der von Natixis IM durchgeführten globalen Umfrage sind 78 % der Schweizer Anleger der Ansicht, dass die Finanzierung ihres Ruhestands inzwischen auf ihren eigenen Schultern lastet. Fast die Hälfte (46 %) meint sogar, es brauche ein “Wunder”, um auf eine komfortable Rente hoffen zu können.
Die Herausforderungen, vor denen die Schweiz steht
Die Ausgabe 2025 des Global Retirement Index zeigt drei zentrale Herausforderungen auf:
- Hohe Lebenserwartung: Mit Rang 2 weltweit verlängert die Schweiz die Ruhestandsphase – und verstärkt damit den Bedarf an Ersparnissen und sorgfältiger Planung (Japan Rang 1, Italien Rang 8, Frankreich Rang 15).
- Niedrige Zinsen: Sie schmälern die nachhaltige Rendite der Ersparnisse und erhöhen die Anfälligkeit gegenüber Marktschwankungen. Die Schweiz belegt hier nur Rang 35. Zum Vergleich: Japan liegt was die Zinsen angeht auf dem vorletzten Platz (Rang 43), während Frankreich und Italien sich 2025 beim Inflationsindikator mit dem 1. Rang weltweit auszeichnen.
- Demografischer Druck: Eine zunehmende Abhängigkeit der Erwerbstätigen zur Finanzierung des Systems. Die Schweiz weist ein Altersabhängigkeitsverhältnis von 32 % auf. Zum Vergleich: Italien liegt viel niedriger (17 %), während Frankreich (21 %) und Deutschland (20 %) ähnliche, aber auch tiefere Werte verzeichnen.
Ein helvetisches Paradox
«Die Platzierung der Schweiz unter den Top 3 im Global Retirement Index zeigt die Stärke unseres Vorsorgesystems im internationalen Vergleich. Gleichzeitig verdeutlicht die Studie, dass individuelle Planung immer wichtiger wird, um die hohe Lebensqualität im Alter langfristig zu sichern.» – erklärt Carolin Hefele, Managing Director für die deutschsprachige Schweiz und Liechtenstein bei Natixis IM.
Dave Goodsell, Direktor des Center for Investor Insight bei Natixis IM, ergänzt: «In seiner 13. Ausgabe hebt der Global Retirement Index 2025 eine besonders greifbare Sorge hervor: die Angst, die finanzielle Sicherheit im Ruhestand nicht gewährleisten zu können. Die Anleger sehen sich einer Kombination persönlicher, demografischer, wirtschaftlicher und regulatorischer Faktoren gegenüber, die es schwieriger denn je machen, die entscheidende Frage zu beantworten: Welche Mittel werden für die Finanzierung des Ruhestands benötigt?» (Natixis/mc/ps)