Nestlé-CEO sieht kein baldiges Ende der Kosteninflation

Nestlé-CEO sieht kein baldiges Ende der Kosteninflation
Nestlé-Konzernchef Mark Schneider. (Foto: Nestlé/Flickr)

Zürich – Trotz leicht sinkender Inflationsrate in der Schweiz sieht Nestlé-CEO Mark Schneider noch keine Entspannung in der Kosteninflation. Ein Grund dafür sind die Effekte der Lohninflation, mit denen der Geschäftsführer ab 2023 rechnet.

Um wie viel die Lohnkosten steigen werden, lasse sich nicht quantifizieren. Es gebe starke Unterschiede von Markt zu Markt. «Sehr ausgeprägt ist die Lohninflation im Herstell- und Distributionsbereich in den USA», sagte Schneider im Interview mit «The Market».

Auch ohne Lohninflation hat Nestlé die Preise wegen stark gestiegener Transport- und Rohstoffpreise bereits Schritt für Schritt erhöht. «Eine Kompensation ist noch nicht vollständig gelungen», so Schneider. Zwischen dem Geschäftsjahr 2020 und dem ersten Halbjahr 2022 ist die Bruttomarge um fast drei Prozentpunkte gesunken. Nestlé plant die Preise deshalb weiterhin «verantwortungsvoll» anzuheben.

Weitere Zukäufe geplant
Der Börsenriese will in Zukunft wieder stärker auf Akquise setzen. Dabei sind bekanntlich die Bereiche Kaffee, Pet Care und Health Science strategische Wachstumsbereiche von Nestlé. «In jedem Geschäftsbereich sind wir zu Zukäufen bereit, auch wenn sie nicht zu den aufgezählten Kategorien zählen», so Schneider.

Obwohl das Unternehmen grössere Akquisitionen nicht ausschliesst, sieht der CEO die grössten Chancen im Bereich kleiner und mittelgrosser Zukäufe. «Die Integration einer grossen Akquisition ist sehr viel komplizierter und langwieriger, selbst wenn guter Wille von beiden Parteien herrscht.» Zudem habe man es bei Grossübernahmen wegen der eigenen Marktposition schnell mit kartellrechtlich erzwungenen Abspaltungen zu tun. «Und diese Verkäufe erfolgen meist zu tieferen Bewertungen», so Schneider.

Es könne aber auch zu Verkäufen weiterer Unternehmensteile kommen. «Wo wir Bedarf sehen, werden wir das tun, und wo wir gute Gelegenheiten sehen, werden wir kaufen», sagte Schneider. (awp/mc/pg)

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