Nestlé kauft Mehrheitsbeteiligung an US-Kaffeeröster Blue Bottle Coffee

Nestlé kauft Mehrheitsbeteiligung an US-Kaffeeröster Blue Bottle Coffee
Nestlé-CEO Mark Schneider. (Foto: Nestlé)

Vevey – Der Nahrungsmittelkonzern Nestlé übernimmt eine Mehrheitsbeteiligung am US-Unternehmen Blue Bottle Coffee. Der Röster und Fachhändler von Kaffeespezialitäten mit Sitz in Oakland soll weiterhin als selbstständiges Unternehmen tätig sein, teilte Nestlé am Donnerstag mit. Zu den finanziellen Einzelheiten machte der Schweizer Konzern keine Angaben.

Blue Bottle Coffee betrieb laut Mitteilung von Nestlé Ende 2016 insgesamt 29 Cafés in Grossstädten in den USA und Japan. Bis Ende 2017 soll diese Zahl auf 55 steigen. Zudem habe das US-Unternehmen sowohl Fertiggetränke als auch gerösteten und gemahlenen Kaffee in «Super-Premium Qualität» eingeführt, die online und im Detailhandel vertrieben werden. Das aktuelle Management und die Mitarbeitenden sollen eine Minderheitsbeteiligung behalten, CEO Bryan Meehan und Gründer James Freeman als Chief Product Officer sollen im Amt bleiben

«Kultmarke für anspruchsvolle Kaffeetrinker»
Mit dem Kauf von Blue Bottle Coffee steige Nestlé mit einer «Kultmarke für anspruchsvolle Kaffeetrinker» in den schnell wachsenden Bereich der Super-Premium Cafés ein, so der Nahrungsmittelkonzern. Er stärke damit seine Position im US-Kaffeemarkt wie auch international, aufbauend auf dem Erfolg in Japan. Des weiteren sieht Nestlé mit dem Erwerb von Blue Bottle Coffee Wachstumsmöglichkeiten im Bereich Fertiggetränke und bei gerösteten und gemahlenen Kaffeespezialitäten in Super-Premium Qualität, grösstenteils durch Online-Abonnements.

Die britische Wirtschaftszeitung «Financial Times»(FT) beziffert den Preis für den Mehrheitsanteil an «Blue Bottle» auf bis zu 500 Mio USD. Der Nestlé-Anteil belaufe sich auf 68%, womit das kalifornische Unternehmen mit über 700 Mio USD bewertet werde, schreibt die Zeitung in einem am Donnerstagabend online publizierten Artikel. Mit der Übernahme der schnell wachsenden «Blue Bottle» dringe der Konzern nun auch in den Vertriebsbereich ein und konkurriere dabei direkt mit grossen Marken wie Starbucks und Keurig Green Mountain, so die FT. (awp/mc/ps)

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