Neuer SBB-Chef Vincent Ducrot hat das Steuer übernommen

Neuer SBB-Chef Vincent Ducrot hat das Steuer übernommen
SBB-Chef Vincent Ducrot. (© SBB CFF FFS)

Bern – Der Freiburger Vincent Ducrot hat am Mittwoch die Leitung der SBB übernommen, mitten in der Coronakrise. Ducrot ist Nachfolger von Andreas Meyer. Meyer hatte am Dienstag sein Amt per Ende März nach mehr als 13 Jahren abgegeben.

«Ich bin bereit, das Zepter zu übernehmen», sagte Ducrot vor den Medien. Er übernehme seine neue Aufgabe in einer Zeit, die für alle sehr anspruchsvoll sei. Zurzeit habe die Sicherheit der Mitarbeitenden und der Reisenden Priorität. Über die strategische Ausrichtung will er nach den ersten hundert Tagen informieren.

Betrieb in zwei bis drei Schritten wieder hochfahren
Wie lange die Corona-Krise dauere, sei derzeit offen. Die SBB seien bereits daran, Pläne zu entwickeln, wie danach der Betrieb wieder hochgefahren werden könne. «Das wird in zwei, maximal drei Schritten geschehen.» Normalerweise hätten die SBB sechs Monate Zeit für eine Fahrplanänderung. Hier würden es zwei bis drei Wochen sein.

Nach seiner Einschätzung werden die Leute nach der Krise genug davon haben, zu Hause zu bleiben und wieder vermehrt reisen. Die SBB hätten bereits festgestellt, dass es vor allem in den Agglomerationen wieder mehr Reisen gebe. Einen grossen Effort machen die SBB laut Ducrot in Sachen Sauberkeit, das schaffe Vertrauen. «Man riskiert heute nicht mehr (sich mit dem Coronavirus anzustecken), als wenn man einkaufen geht», sagte er.

Spezieller Moment
Die Stabsübergabe an einen neuen CEO sei immer ein spezieller Moment, sagte SBB-Verwaltungsratspräsidentin Monika Ribar laut einer Mitteilung der SBB vom Mittwoch. Der SBB und dem öffentlichen Verkehr komme zugute, dass mit dem 57-jährigen Ducrot eine sehr erfahrene Führungspersönlichkeit die Leitung übernehme.

Ducrot arbeitete bereits von 1993 bis 2011 bei den SBB. Ab 2011 und bis 2019 war er Generaldirektor der Freiburger Verkehrsbetriebe.

Offene Baustellen
Ducrot hat ein paar offene Baustellen zu übernehmen. Unter anderem fehlen den SBB Lokführerinnen und Lokführer sowie Rollmaterial – die 2010 bestellten Bombardier-Doppelstockzüge gehen verzögert in Betrieb. Auch Verspätungen sind ein Problem für die SBB. Im vierten Quartal 2019 waren 83 Prozent der Personenzüge pünktlich unterwegs.

Er bespreche derzeit mit der Geschäftsleitung, wie die Pünktlichkeit verbessert werden könne und werde im Sommer darüber informieren, sagte Ducrot. (awp/mc/pg)

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