Nobel Biocare liegt bei Gewinn unter Erwartungen

Nobel Biocare liegt bei Gewinn unter Erwartungen

Nobel Biocare-CEO Richard Laube.

Glattbrugg – Das Ergebnis des Dentalimplantate-Herstellers Nobel Biocare wurde im ersten Quartal 2011 durch die Katastrophe in Japan und den CEO-Wechsel beeinträchtigt. Sonst scheint das Geschäft besser zu laufen: Das Unternehmen hat laut eigenen Angaben im Berichtsquartal eine Verbesserung des Marktumfeldes beobachtet.

Der Ausblick für das laufende Jahr wurde zwar bestätigt, jedoch unter Ausklammerung der erwähnten Sondereffekte. Bei einem um 5% höheren Umsatz von 143,5 Mio EUR (+1,5% in LW) sank der EBIT auf 15,1 Mio von 26,5 Mio EUR im Jahr davor. Unter dem Strich verblieb ein zwei Drittel tieferer Reingewinn von 12,9 Mio. Allerdings wurde der Reingewinn im Vorjahr von einem sehr hohen Finanzergebnis von 25,3 Mio beflügelt.

Zahlen verfehlen Gewinnerwartungen
Mit den vorgelegten Zahlen hat Nobel Biocare die Prognosen der Analysten auf Gewinnebene deutlich verfehlt. Auch ohne die Sonderkosten in Japan – das Unternehmen leistete vom Erdbeben betroffenen Kunden und deren Familien finanzielle Unterstützung – und den ausserordentlichen Aufwendungen nach dem Rücktritt von Domenico Scala von der Konzernspitze hätte der EBIT mit 19,0 Mio EUR die Erwartungen der Experten verfehlt.

Rentabilität «im Rahmen unserer Erwartungen»
«Die Rentabilität ohne Berücksichtigung von Sonderfaktoren liegt im Rahmen unserer Erwartungen», sagte Finanzchef Dirk Kirsten am Donnerstag an einer Telefonkonferenz. Regional betrachtet sank der Umsatz (63,1 Mio EUR) in LW in der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA) um 1,3%. Der Geschäftsverlauf weise zwar weiterhin unterschiedliche Entwicklungen auf, der schon im zweiten Halbjahr 2010 erkennbare Aufwärtstrend habe sich jedoch fortgesetzt.

Katastrophe in Japan belastet schwer
In Nordamerika stieg der Umsatz um 9,9% (50,0 Mio EUR). Als Gründe werden Verbesserungen in der Organisation sowie steigende Patientenzahlen in den Zahnarztpraxen genannt. In der Region Asien/Pazifik weist Nobel Biocare einen Umsatzrückgang um 4,8% aus (258,3 Mio EUR). Die Naturkatastrophe in Japan, wo rund zwei Drittel des regionalen Umsatzes generiert werden, habe die Geschäftsentwicklung stark beeinflusst. Unter Ausrechnung des Landes wären die Verkäufe in der Region um 8,8% gewachsen.

Ausmass der Sondereffekte noch nicht quantifizierbar
Bis zum 11. März habe Japan ein stabiles Geschäft generiert, sagte Finanzchef Kirsten. Nach der zwischenzeitlichen Einstellung eines Werkes in Tokio sackte der Umsatz im Auftaktquartal jedoch gesamthaft um 12% ab. Das gesamte Ausmass der Sondereffekte in Japan bezogen auf den zu erwartenden Umsatzausfall ist dem CFO zufolge heute noch nicht absehbar. «Ich hoffe, den Effekt zur Jahresmitte quantifizieren zu können», sagte er. Das Unternehmen hat laut eigenen Angaben im Berichtsquartal eine Verbesserung des Marktumfeldes beobachtet. Aufgrund dieser Entwicklung werde für das Gesamtjahr 2011 ein Marktwachstum im mittleren einstelligen Bereich erwartet. Damit hat Nobel Biocare frühere Aussagen bestätigt.

EBIT-Marge von 18% erwartet
Vorbehaltlich unvorhersehbarer Ereignisse, insbesondere aufgrund der unsicheren Lage in Japan, beabsichtige Nobel Biocare weiterhin, bis Mitte 2011 zum Marktwachstum aufzuschliessen. Basierend auf der angenommenen Umsatzentwicklung gehe Nobel Biocare von einer EBIT-Marge von etwa 18% für 2011 aus, vorbehältlich negativer Währungseinflüsse und exklusive Sonderkosten. Im Februar hatte das Unternehmen ebenfalls eine Marge von 18% in Aussicht gestellt – allerdings ohne Ausklammerung von Sonderkosten.

Keine Abschreibungen in Japan
Eine Prognose für den ausgewiesenen EBIT – also inklusive Japan – sei heute noch nicht möglich, erklärte CFO Kirsten und Verweis auf die Ungewissheit über den künftigen Geschäftsverlauf in dem Land und über mögliche weitere Kosten. Sicher ist indes, dass dem Unternehmen keine Abschreibungen in Japan ins Haus stehen. «Wir verfügen über keinen lokalen Distributor und keine immateriellen Vermögenswerte in Japan», erklärte der Finanzchef. (awp/mc/upd/ss)

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