Phoenix Mecano kauft deutsche ismet GmbH zu

Phoenix Mecano kauft deutsche ismet GmbH zu
Benedikt Goldkamp, VR-Präsident Phoenix Mecano (Foto: Phoenix Mecano)

Benedikt Goldkamp, exekutiver VR-Präsident Phoenix Mecano. (Foto: Phoenix Mecano)

Stein am Rhein – Der Komponenten- und Gehäusehersteller Phoenix Mecano kauft in Deutschland zu. Mit der Übernahme der ismet GmbH soll die Sparte Elcom/Ems gestärkt werden, welche sich derzeit in einem Neuausrichtungsprozess befindet. Im Zusammenhang mit dieser Transaktion kommt es zu einer Standortschliessung in Deutschland, welche geringe einmalige Sonderkosten verursacht. In Marktkreisen wird die Ergänzungs-Akquisition begrüsst, die Aktie reagiert indes unaffällig.

Phoenix Mecano übernimmt sämtliche Anteile der ismet GmbH sowie die dazugehörige Tochtergesellschaft in Tschechien, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilt. Die Akquisition soll vorbehaltlich der behördlichen Genehmigungen voraussichtlich per 1. Juli 2016 erfolgen. Die Verkäufer sind der ismet-Mitgesellschafter Jürgen Bayer und die Frankfurter Beteiligungsgesellschaft VR Equitypartner, eine Tochter der DZ Bank un der WGZ Bank. Zum Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Einsparungen und Sonderkosten
Die Übernahme steht im Zusammenhang mit der Neuausrichtung der Sparte Elcom/Ems. Dabei wurden für die Gruppengesellschaft Platthaus GmbH sämtliche strategischen Handlungsoptionen geprüft. Das Resultat dieser Prüfung sei nun die Akquisition von ismet, heisst es weiter. Damit sei man in der Lage, die gesteckten Ziele zu erreichen, erklärte Phoenix Mecano-CEO Benedikt Goldkamp auf Anfrage von AWP. Weitere Massnahmen seien für die Sparte zu diesem Zeitpunkt nicht geplant.

Die Platthaus AG wird in die ismet-Gruppe integriert, welche als eigenständige Marke weitergeführt wird. Durch diese Integration sollen sich Synergien in Entwicklung, Fertigung und Vertrieb, einstellen, welche in den Folgejahren zu jährlichen Kostenentlastungen im mittleren sechsstelligen Bereich führen dürften.

Gleichzeitig dürften aufgrund von Produktionsverlagerungen und einer Standortschliessung Sonderkosten in Höhe von 1,0 bis 1,5 Mio EUR entstehen, welche die Jahresrechnung 2016 belasten werden. Geschlossen werde der Platthaus-Standort mit den 33 Mitarbeitenden in Alsdorf in der Nähe von Aachen, so Goldkamp weiter. Es werde Entlassungen geben, für die von der Schliessung Betroffenen werde derzeit gemeinsam mit dem Betriebsrat nach Lösungen gesucht.

ismet ist am europäischen Markt für Transformatoren und Drosseln tätig und erzielte 2015 mit 140 Mitarbeitenden einen konsolidierten Umsatz von rund 14 Mio EUR mit einer breiten Kundenbasis in der DACH-Region; das Unternehmen arbeitet laut Mitteilung profitabel. Die mehrheitlich kundenspezifischen Produkte und Systeme werden zur Spannungstransformation und zur Stabilisierung der Stromnetzwerke eingesetzt.

ismet unterhält zwei Standorte in Deutschland und in der Tschechischen Republik. Der gesamte Bereich Entwicklung und Konstruktion sowie die Abteilung für Musterbau und Kleinserien sind in Villingen-Schwenningen angesiedelt, während grössere Serien in einer qualifizierten Fertigungsstätte im tschechischen Beharovice produziert werden.

Analysten begrüssen den Zukauf
Die Ergänzungsakquisition im Bereich elektrotechnische Komponenten sei zu begrüssen, heisst es in einem Kommentar von Baader Helvea. Der Schritt weise auf einen grossen Schritt im Restrukturierungsprozess bei Elcom/Ems hin, womit diese Division 2016 den Breakeven wieder erreichen könnte. Auch die Zürcher Kantonbnalbank weist in einem Kommentar darauf hin, dass der Turnaround mit der Division Elcom/ems wohl gelingen werde.

Die Aktien fällt mit einem Plus von derzeit 0,9% derzeit nicht gross auf. (awp/mc/upd/ps)

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