Preisüberwacher bremst geplanten Billett-Aufschlag beim ÖV

Preisüberwacher bremst geplanten Billett-Aufschlag beim ÖV

Preisüberwacher Stefan Meierhans.

Bern – Der Öffentliche Verkehr wird per 14. Dezember nicht so stark aufschlagen wie vor drei Monaten angekündigt: Der Preisüberwacher hat den Verband öffentlicher Verkehr (VöV) gebremst. Nicht teurer werden die 9-Uhr-Karte und das Halbtax.

Der Preisüberwacher kam gemäss einer Mitteilung vom Donnerstag zum Schluss, dass die geplanten Erhöhungen nur zum Teil gerechtfertigt sind. Mit den ursprünglich geplanten linearen Aufschlägen hätten auch die Fernverkehrs-Passagiere mehr bezahlen müssen, obwohl nur im Regionalverkehr ein Loch von 90 Mio CHF droht.

Der Preisüberwacher setzte deshalb durch, dass die 9-Uhr-Karte und das Halbtax nicht aufschlagen. Zudem muss die SBB auf den 50 wichtigsten Fernverkehrsstrecken ein Rabattangebot lancieren: Täglich sollen mindestens 5000 Billette mit einer Vergünstigung zwischen 30 und 50% angeboten werden. Dieses Rabattangebot hat einen Wert von 29,2 Mio CHF.

Sollten diese Rabatt-Billette nicht in diesem Ausmass gekauft werden, hat der Preisüberwacher die ÖV-Branche verpflichtet, dafür die 9-Uhr-Karten zum halben Preis abzugeben, also für 29 Franken.

ÖV nimmt 48 Millionen mehr ein pro Jahr
Die anderen, geplanten Aufschläge wurden aber genehmigt, wie der Preisüberwacher weiter schreibt. Insgesamt nimmt die ÖV-Branche damit rund 48 Mio CHF mehr ein pro Jahr. Einzelbillette kosten ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2,9% mehr.

Teurer werden auch die Generalabonnemente (GA): Für Erwachsene in der 1. Klasse beträgt der Aufschlag 2,9% oder 170 CHF, in der 2. Klasse sind es 3,0% oder 105 CHF.

GA für Junioren und Studierende schlagen um je 2,8% auf, jene für Senioren um 3,0%. Für Behinderte wird das 1.-Klass-GA um 2,9% teurer und dasselbe Abonnement für die 2. Klasse schlägt um 3,0% auf.

Einen Aufschlag gibt es auch bei den Tageskarten, die mit dem Halbtax-Abonnement einen Tag lang als GA benutzt werden können: Die Karte für die 1. Klasse kostet ab Dezember 2014 124 Franken, was einen Aufschlag um 3 CHF bedeutet. Für die 2. Klasse kostet die Tageskarte 2 CHF mehr, nämlich 73 CHF.

Weitere Erhöhungen angekündigt
Der VöV hat bereits weitere Tariferhöhungen angekündigt: Die vom Bundesrat geplante zweite Tranche der erhöhten Trassengebühren kann mit Einverständnis des Preisüberwachers «zu gegebener Zeit» auf die Billettpreise abgewälzt werden.

Diese Erhöhung beträgt voraussichtlich 100 Mio CHF. Darüber hinaus dürfen die Preise bis Ende 2017 nicht erhöht werden. (awp/mc/ps)

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