Publigroupe empfiehlt Swisscom-Angebot nach wie vor zur Annahme

Publigroupe empfiehlt Swisscom-Angebot nach wie vor zur Annahme

Publigroupe -CEO Arndt Groth. (Foto: Publigroupe)

Lausanne – Der Verwaltungsrat des Werbevermarkters Publigroupe bleibt seiner Haltung treu und empfiehlt das Kaufangebot der Swisscom weiterhin zur Annahme. Das Angebot sei sowohl aus finanzieller als auch aus strategischer Sicht sinnvoll, so die Meinung des VR. Derweil gelang es Publigroupe im operativen Geschäft in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2014, den Umsatz zu steigern und den operativen Verlust zu verringern.

Wie bereits in der Mitteilung vom 17. Juni kommuniziert, empfiehlt der Publigroupe-VR den eigenen Aktionären einstimmig, die Offerte der Swisscom anzunehmen und ihre Aktien anzudienen. Der offerierte Preis, den die Swisscom um 14 CHF auf 214 CHF je Titel angehoben hatte, liege innerhalb der Bandbreite aus der von der Lazard GmbH unabhängig erstellten Fairness Opinion und sei aus finanzieller Sicht angemessen, schreibt der VR in seinem am Montag veröffentlichten Bericht.

Bereits Mitte Juni hatte Publigroupe das von Swisscom auf 214 CHF je Aktie erhöhte Angebot zur Annahme empfohlen. Dem Angebot bereits zugestimmt haben auch die verbliebenen Grossaktionäre Erbengemeinschaft Alfred Borter (11,37% an Publigroupe), Jean-Robert Gerstenhauser Stiftung (12,87%) und die Consuela Stiftung (1,04%).

Das zweite hängige Angebot von Seiten des Verlags Tamedia über 190 CHF je Titel wird dagegen von der Publigroupe nach wie vor zur Ablehnung empfohlen. Tamedia hatte sich derweil in einer mit Swisscom abgeschlossenen Vereinbarung dazu bereit erklärt, alle von ihr gehaltenen Publigroupe-Aktien dem Angebot des Telekomkonzerns anzudienen.

Die Publigroupe-Aktie ging am vergangenen Freitag zu einem Kurs von 212,50 CHF aus dem Handel.

Strategisch sinnvoll
Es würden auch strategische Überlegungen für die Übernahme durch die Swisscom sprechen, heisst es weiter. So werde die Marktposition von local.ch mit der geplanten Zusammenführung mit search.ch gestärkt. Zudem könnten sich für das Geschäftssegment Digital & Marketing Services von Publigroupe zusammen mit Swisscom erfolgversprechende Weiterentwicklungsmöglichkeiten bieten.

Der Verzeichnisdienst local.ch wird gegenwärtig je hälftig als Joint Venture der Publigroupe und der Swisscom geführt. Ende Mai gaben Swisscom und Tamedia bekannt, dass man die Plattformen local.ch und search.ch zusammenlegen will. Dabei soll Swisscom 69% an der gemeinsamen Tochtergesellschaft halten und das Unternehmen konsolidieren. Die Beteiligung der Tamedia würde bei 31% liegen. Die beiden Partner wollen das vereinigte Verzeichnisgeschäft zu einer «starken Schweizer Alternative» zu Google weiterentwickeln.

Umsatz steigt
Weiter gab Publigroupe mit Blick auf die von der Übernahmekommission (UEK) am 11. Juni publizierten Verfügung Eckdaten zum Geschäftsergebnis im ersten Quartal bekannt. Demnach stieg der Umsatz per Ende März gegenüber der Vorjahresperiode um 3,8% auf 57,7 Mio CHF. Der Betriebsverlust verringerte sich um 6 Mio auf noch 3 Mio. Grund dafür seien operative Verbesserungen im Geschäftsteil Media Sales/Publicitas.

Wie bereits früher gemeldet wird jedoch aus dem Verkauf per Ende Juni der Tochter Publicitas an die deutsche Beteiligungsgesellschaft Aurelius ein einmaliger Abschreiber von rund 30 bis 40 Mio CHF erwartet. Im ersten Halbjahr erwartet Publigroupe derweil nach wie vor ein positives operatives Ergebnis. (awp/mc/upd/ps)

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