Publigroupe im ersten Semester mit stabilem Umsatz

Publigroupe im ersten Semester mit stabilem Umsatz

Hans-Peter Rohner, CEO und VRP Publigroupe.

Lausanne – Die Publigroupe hat im ersten Semester des laufenden Geschäftsjahres 2012 im Segment Media Sales erneut unter den widrigen Bedingungen im Schweizer Werbemarkt gelitten, was das betriebliche Ergebnis der Gesamtgruppe belastet. Der EBIT der Gruppe nahm um 43% auf 2,3 Mio ab, der Reingewinn sank um 53% auf 10,8 Mio CHF. Der Umsatz blieb dagegen mit 152,3 Mio nach 153,0 Mio CHF im Vorjahr beinahe stabil, wie die Werbevermarkterin am Montag mitteilte.

Die ausgewiesenen Zahlen liegen bezüglich Umsatz und EBIT deutlich unter den Markterwartungen. Vontobel bzw. ZKB hatten einen Umsatz von 260 Mio bzw. 282 Mio, einen EBIT von 6,9 Mio bzw. 6,5 Mio sowie einen Gewinn von 5,6 Mio bzw. 5,2 Mio prognostiziert.

Mit dem vorliegenden Halbjahresabschluss rapportiert Publigroupe neu erstmalig nach den Rechnungslegungsstandards von Swiss GAAP FER. Die Vorjahreszahlen sind entsprechend angepasst. Die neue Rechungslegung führt zu bedeutenden Veränderungen im Ergebnisausweis. So werde im Bereich Media Sales und bei DMS (SVBmedia) neu nur noch die erhaltenen Kommissionen und nicht die Gesamtrechnungsbeträge für Werbetreibende als Umsatz ausgewiesen. Insgesamt sind die Zahlen nach Swiss GAAP FER damit nur noch sehr bedingt mit den Vorjahresausweisen nach IFRS vergleichbar. Zudem profitierte die Gruppe in den ersten sechs Monaten erneut von betriebsfremden Faktoren. So resultierten aus dem Verkauf von Namics und weiteren Verkäufen erneut einmalige Sondererlöse von 15,4 Mio CHF.

Desingierter CEO Arndt Groth gefordert
«Publigroupe erwirtschaftet in einem anspruchsvollen Marktumfeld ein im Vergleich zum Vorjahr schwächeres Nettoergebnis», erklärte Verwaltungsratspräsident und noch CEO Hans-Peter Rohner in der Medienmitteilung. Dabei habe ein deutlich negatives betriebliches Resultat von Media Sales wiederum nur teilweise durch sehr gute Ergebnisse bei Search & Find und einem soliden Leistungsausweis bei DMS ausgeglichen werden können. Die im ersten Halbjahr 2012 eingeleiteten Massnahmen würden ihren vollen Effekt ab 2013 erzielen, so Rohner weiter. Der Verwaltungsrat sei sich bewusst, dass weitere markante Schritte unter Leitung des neues CEOs Arndt Groth notwendig seien, um die Profitabilität der Gruppe und vor allem Media Sales sicherzustellen.

Media Sales weitet Betriebsverlust aus
Das Segment Media Sales verzeichnete um 14% tiefere Erlöse von 74,3 Mio. Der Segments-EBIT betrug -8,2 Mio nach -1,7 Mio im Vorjahr. Die Ende 2011 angekündigten Massnahmen zur Kostensenkung würden schneller als geplant umgesetzt und würden im Verlauf von 2012 progressiv für eine weiter sinkende Kostenbasis sorgen, so die Mitteilung weiter. Im August trennte sich die Gruppe wie angekündigt von vier Liegenschaften in Bern und Lausanne. Der Verkauf werde zu einem Buchgewinn nach Steuern in Höhe von 39 Mio CHF führen. Wie bereits bekannt, soll der grösste Teil davon an die Aktionäre von Publigroupe fliessen. Über die Modalitäten der Rückführung will die Gesellschaft im vierten Quartal 2012 informieren.

Search & Find im H2 über Vorjahr erwartet
Für das Gesamtjahr rechnet die Gruppe bei Media Sales mit einem Verlust, der sich aus zwei ähnlich schlechten Semestern zusammensetzen wird. Bei Search & Find dürfte das Jahresergebnis aufgrund hervorragender Entwicklungen im Bereich Online und Mobile leicht über Vorjahr liegen. Das zweite Semester werde dabei nicht von den saisonalen Effekten profitieren, wie es im ersten Semester 2012 der Fall war. Die Beteiligungen von DMS sollten die beobachteten Trends des ersten Halbjahres 2012 bestätigen respektive leicht übertreffen. Profitieren werde das Jahresresultat 2012 auf Gruppenstufe von betriebsfremden Einkünften, namentlich dem Verkauf der Liegenschaften, so die Erwartungen des Managements. (awp/mc/ps)

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