Publigroupe schliesst 2013 wie erwartet mit Verlust

Publigroupe schliesst 2013 wie erwartet mit Verlust

Publigroupe-CEO Arndt Groth. (Foto: Publigroupe)

Lausanne – Die Publigroupe ist im vergangenen Jahr wie bereits vorab angekündigt in die roten Zahlen zurückgefallen. Operativ wurde knapp der Break-Even geschafft. Neben dem bekannten Sorgenkind Publicitas schloss auch der Bereich Digital & Marketing Services (DMS) das Jahr im Minus ab. Einen gewohnt positiven Beitrag leistete einzig Search & Find. Die Gruppe will im laufenden Jahr auf der eingeschlagenen Strategie fortfahren.

Insgesamt weist die Publigroupe für 2013 ein den Aktionären anrechenbaren Verlust von 5,9 Mio CHF aus. Dies nach einem allerdings durch den Verkauf nicht-strategischer Vermögenswerte positiv beeinflussten Gewinn von 50,2 Mio im Vorjahr.

Operativ knapp Break-Even
Operativ auf Stufe EBIT wurde mit 0,8 Mio CHF wie bereits im Vorjahr (1,6 Mio) knapp der Break-Even geschafft. Die Fortschritte im zweiten Halbjahr hätten es ermöglicht, das operative Ergebnis fürs Gesamtjahr auszugleichen, sagt CEO Arndt Groth gemäss Medienmitteilung vom Freitag.

Der Umsatz der Werbevermarkterin verminderte sich in einem gemäss Firmenangaben schwierigen Marktumfeld um 6% auf noch 267,3 Mio CHF.

Die vorgelegten Zahlen liegen bezüglich EBIT im Rahmen der Vorankündigung des Managements und der darauf aufbauenden Schätzung der ZKB. Der Verlust fiel etwas weniger hoch aus als ursprünglich angekündigt.

Der Verwaltungsrat schlägt den Aktionären die Ausschüttung einer auf 2,00 CHF reduzierten Dividende vor. Im Vorjahr wurden 10 CHF ausbezahlt, allerdings wurde damit auch ein Teil der aus dem Verkauf von Liegenschaften und Beteiligungen erzielten Erlöse an die Aktionäre zurückgeführt.

Media Sales und DMS mit Verlust
Grösstes Problemkind der Gruppe bleibt die Sparte Media Sales. Diese verzeichnete im Berichtsjahr einen Umsatzrückgang um 10% auf 134,6 Mio CHF und einen erneuten Verlust von 15,6 Mio nach -13,5 Mio Vorjahr. Zumindest reduzierte sich das Minus in der zweiten Jahreshälfte, wurde doch für das erste Semester noch ein Verlust von 9 Mio ausgewiesen.

Die Kostenbasis wurde im Zwölfmonatsvergleich um weitere 17,3 Mio CHF gesenkt. Diese Kosteneinsparungen seien in einem Marktumfeld mit einem Rückgang des Printmarkts von 13% erzielt worden, so die Mitteilung. Der Personalbestand reduzierte sich um 219 Vollzeitstellen auf noch 847 Stellen. Zwei Drittel des Abbaus geht indes auf den Verkauf der Beteiligung von 51% an Xentive an Mediaspectrum zurück. Die im August 2013 ankündigten Strategie, die insbesondere eine zunehmend automatisierte Vermarktung über alle Mediengattungen hinweg vorsieht, soll konsequent umgesetzt werden und so die anhaltend negativen Ergebnisse korrigieren.

Doch nicht nur Media Sales verzeichnete 2013 rote Zahlen. Auch die Sparte Digital & Marketing Services (DMS) rutschte im vergangenen Jahr mit -0,2 Mio CHF in die Verlustzone, dies nach einem Gewinn von 15,8 Mio im Vorjahr. Das Betriebsergebnis von DMS sei durch erhebliche Investitionen bei Improve Digital und Spree7 in den Bereich Programmatic Buying (automatisierter Werbehandel) geprägt gewesen. Zanox, an der die Publigroupe mit 47,5% beteiligt ist, steigerte zwar den Umsatz, musste aber einen deutlichen Rückgang des Betriebsergebnisses hinnehmen. Im laufenden Jahr wird für DMS mit leicht besseren Resultaten gerechnet.

Search & Find als zuverlässiger Ergebnislieferant
Einziger zuverlässiger Ergebnislieferant ist und bleibt das Segment Search & Find. Hier stieg der Umsatz um 12% auf 115,9 Mio CHF, das Betriebsergebnis verbesserte sich um 14% auf 25,5 Mio. Im laufenden Jahr soll ein ähnliches Ergebnis erreicht werden, so die Erwartung des Managements.

Insgesamt gibt sich Publigroupe in ihrem Ausblick auf 2014 aber wenig konkret. Man fokussiere sich auch in Zukunft auf die Wertschaffung der verschiedenen Vermögenswerte. Die Veräusserung von Vermögenswerten, die nicht zum Kerngeschäft gehören und ungenügende finanzielle Erträge abwerfen, werde fortgeführt, ebenso die Anpassung der Holding-Strukturen. «Wir sind zuversichtlich, dass die konsequente, technologieorientierte Ausrichtung der Gruppe auf gutem Weg ist», gibt sich CEO Groth überzeugt.

Aufhebung der Stimmrechtsbeschränkung
Der Verwaltungsrat hat zudem beschlossen, der Generalversammlung vom 29. April 2014 die Einführung des Prinzips von «one share – one vote» und entsprechend die Aufhebung der statutarischen Stimmrechtsbeschränkung für Aktionäre mit einem Anteil von über 5% vorzuschlagen. Damit konkretisiert die Gruppe früher gemachte Ankündigungen. (awp/mc/upd/ps)

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