Rückstellung für Pensionskasse führt Skyguide in die roten Zahlen

Rückstellung für Pensionskasse führt Skyguide in die roten Zahlen
Flugsicherung bei Skyguide. (Foto: Skyguide)

Zürich – Das Flugsicherungsunternehmen Skyguide schliesst das Geschäftsjahr 2017 wegen Rückstellungen in die Pensionskasse in den roten Zahlen ab. Dennoch sei das Unternehmen grundsätzlich solide unterwegs und für anstehende Innovationen – etwa in Drohnentechnologie – gerüstet.

Der Umsatz von Skyguide erhöhte sich im vergangenen Jahr um 3,4% auf 470,3 Mio CHF, wie die Verantwortlichen an der Bilanzmedienkonferenz am Dienstag in Zürich ausführten. Der Betriebsaufwand nahm mit 480,8 Mio CHF um 13,8% zu.

Das Betriebsergebnis (EBIT) fiel aufgrund eines ausserordentlichen Zuschusses von 53 Mio CHF in die Pensionskasse mit einem Minus von 10,5 Mio CHF negativ aus. Das Nettoergebnis zeigt ein Defizit von 35,5 Mio CHF. Dies ändere jedoch nichts am «grundsätzlich sehr guten operativen Ergebnis», sagte Verwaltungsratspräsident Walter Vogel.

Um auf Kurs zu bleiben, setze Skyguide die Mittel weiterhin gezielt ein in eine fortschrittliche Ausbildung, nachhaltige Kapazitätsentwicklung und innovative Technologien und Verfahren. Wichtig sei auch, schnell auf Kundenwünsche reagieren zu können, sagte Unternehmens-Chef Alex Bristol. Oberste Priorität habe aber stets die Sicherheit.

Pünktlich und zuverlässig
Mit 97% Flügen ohne Verspätung im komplexesten Luftraum Europas hielt sich die sehr hohe Pünktlichkeit gegenüber dem Vorjahr (97,2%) auf einem ähnlichen Niveau. Im Streckenflug betrug die durchschnittliche Verspätung pro Flug 0,17 Minuten oder rund 10 Sekunden.

Im vergangenen Jahr nahm der Verkehr um 3,2% zu. Dies entspricht einem Jahresverkehrsvolumen von fast 1,24 Mio kontrollierten Flügen. Zur Verkehrszunahme haben der auch 2017 relativ tiefe Ölpreis, die wirtschaftliche Erholung der Eurozone sowie die verbesserte Sicherheitslage in Europa beigetragen.

Vollumfänglich erfüllt hat Skyguide auch 2017 den Leistungsvertrag mit der Luftwaffe. Damit habe das Unternehmen einen wichtigen Beitrag zur Souveränität des Schweizer Luftraums geleistet und sich als zuverlässigen Partner der Luftwaffe bewiesen.

Die Luftüberwachung und Führung von Militärflugzeugen bei Trainingsübungen von der Einsatzzentrale in Dübendorf ZH werden laut Geschäftsbericht noch zunehmen. Die Luftwaffe will bis Ende 2020 eine permanente Luftraumüberwachung einrichten.

Integration von Drohnen
Bereits an der letztjährigen Bilanzmedienkonferenz hatte Skyguide eine Drohnen-Strategie präsentiert. Bei dieser Thematik sei Skyguide nach wie vor ganz vorne dabei, sagte Technik-Chef Klaus Meier.

So gab Skyguide am World ATM Kongress in Madrid von Anfang März 2018 eine strategische Partnerschaft mit AirMap bekannt, um die erste nationale Plattform zur Integration von Drohnen in den urbanen Luftraum (U-Space) aufzubauen. Dabei handelt es sich um ein in dieser Art einmaliges Projekt in Europa. Die Einführung des Systems ist per 2019 geplant.

Drohnen ermöglichen laut Meier einen Blick in die Zukunft. «Sie zeigen, wie Luftraummanagement künftig aussehen dürfte.» Man wolle weg von der Flugsicherung hin zum Luftraummanagement.

Diese Entwicklung werde jedoch durch die unterschiedlichen Systeme – in der Schweiz gibt es zwei, in Europa gar 37 – erschwert. Ziel sei jedoch «one sky by one system». Da die neuen Systeme internetbasiert sind, wird auch die Cyber-Security-Thematik immer wichtiger.

Skyguide sorgt nach eigenen Angaben mit 1500 Mitarbeitenden an 14 Standorten für die Flugsicherung in der Schweiz und im angrenzenden Ausland. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Genf befindet sich im Mehrheitsbesitz des Bundes. (awp/mc/ps)

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