Sandoz steuert zielstrebig auf Jahresziele zu
Basel – Die Generikaspezialistin Sandoz macht weiter vorwärts. In den ersten neun Monaten zogen die Umsätze weiter an. Wie Finanzchef Remco Steenbergen am Donnerstag im Gespräch mit Journalisten sagte, hat sich das Tempo von Quartal zu Quartal beschleunigt.
Mit den aktuellen Wachstumsraten ist die ehemalige Novartis-Tochter denn auch auf gutem Weg, sowohl die eigenen Jahresziele als auch Mittelfristziele zu erreichen. Für die ersten neun Monate wies der Konzern am Morgen einen Umsatz von knapp 8,1 Milliarden US-Dollar aus, ein Plus von 5 Prozent sowohl in der Berichtswährung als auch zu konstanten Wechselkursen.
«Dabei hat sich unser Wachstum von Quartal zu Quartal beschleunigt», stellte Steenbergen heraus. Stand im ersten Jahresviertel noch ein Plus von 3 Prozent zu Buche, lag es im zweiten bei 5 und im dritten dann bei 6 Prozent. Damit sei Sandoz auf gutem Weg, das Jahresziel zu erreichen und den Umsatz im mittleren einstelligen Bereich zu erhöhen, so der Finanzchef.
EBITDA-Marge erhöht
Anders sieht es bei der Profitabilität aus. Sandoz legt zwar traditionell zu den ungeraden Quartalen keine Gewinnzahlen vor, die Prognose für die EBITDA-Marge hat der Konzern aber dennoch erhöht. Neu peilt Sandoz einen Wert von 21 bis 22 Prozent an nach zuvor «etwa 2 Prozent».
Die gestiegene Zuversicht ist vor allem dem margenstärkeren Geschäft mit Biosimilars zu verdanken. Im dritten Quartal steuerte es nämlich erstmals mehr als 30 Prozent zum Konzernumsatz bei. In den ersten neun Monaten waren es 29 Prozent.
Damit hat Sandoz denn auch eines der Mittelfristziele zumindest mit Blick auf das dritte Quartal erreicht. Die Ziele, die bis 2028 gelten, sehen vor, dass das Biosimilar-Geschäft einen Anteil am Umsatz von 30 Prozent haben soll, während der Umsatz – wie im laufenden Jahr – im mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen soll.
Ein Blick auf die Biosimilar-Pipeline und den Markt an sich stimmen Sandoz-Chef Richard Saynor zuversichtlich, dass diese Ziele erreichbar sind. So stehen für die verbleibenden zwei Monate noch wichtige Marktzulassungen sowohl in den USA als auch Europa auf dem Plan.
Dekade voller Patentabläufe
Es ist aber vor allem der noch etwas weiter nach vorne gerichtete Blick, der Saynors Optimismus schürt. So stünden in der kommenden Dekade Medikamente vor dem Patentverlust, die heute zusammen hunderte Milliarden an Umsatz generierten. «Wir sind der führende Biosimilar- und Generika-Hersteller und werden mit neuen Nachahmern unsere Position festigen und ausbauen.»
Rückenwind versprechen dabei die am Vorabend angekündigten Massnahmen der US-Arzneimittelbehörde FDA. Sie will die Entwicklung von Biosimilar-Arzneimitteln beschleunigen und kostengünstiger gestalten. So sollen Biosimilar-Studien vereinfacht und unnötige klinische Tests reduziert werden.
«Wir sollten davon profitieren», ist sich der Sandoz-Chef sicher. Denn Forschungsprogramme könnten so beschleunigt werden, um sie dann schneller auf den Markt zu bringen. Laut Saynor dürfte die EU mit ähnlichen Bemühungen folgen.
Dass gleichzeitig die Konkurrenz dadurch zunehmen könnte, sieht Saynor nicht. So seien die grossen asiatischen und indischen Nachahmer-Spezialisten bislang nicht besonders stark in Europa oder den USA vertreten. (awp/mc/ps)